Triggern von Narzissten
Ist man mit Narzisstinnen oder Narzissten in seinem engen Umfeld ständig umgeben – wie in einer Liebesbeziehung, im Job, Freundschaft oder auch der Familie – oder trifft man im Alltag auf stark narzisstische Menschen, dann können diese ihr Umfeld mitunter stark reizen. Sie ziehen durch ihr Verhalten einige Menschen ganz besonders in ihren ungesunden Bann und sorgen scheinbar wie von Geisterhand dafür, dass diese sie umsorgen oder ihnen viel (finanzielle) Zuwendungen und Aufmerksamkeit geben. Das passiert oft, wenn sie Punkte beim gegenüber durch ihr Verhalten oder Aussagen treffen, die diese reizen, bwz. triggern, sie treffen ihre Triggerpunkte.
Was sind Trigger?
„Trigger ist ein ursprünglich allgemeiner und vor allem technischer Begriff (siehe unten) für Ereignisse, die eine Reaktion hervorrufen, ohne dabei genau zu wissen, woher dieses Ereignis herrührt. In der Psychologie spricht man dabei auch von Schlüsselreizen, bei denen es sich um zumeist angeborene Reaktionen auf Reize handelt (angeborener Auslösemechanismen). (…) Emotionale Trigger können übrigens manche Menschen völlig aus der Bahn werfen, sodass es für diese wichtig ist zu wissen oder herauszufinden, welche Dinge diese persönlich
(Verwendete Literatur: Stangl, W. (2023, 17. November). Trigger. Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik.
https://lexikon.stangl.eu/21840/trigger.)
Aktivierungsalarm
Das Aktivieren dieser Triggerpunkte sind oft der Grund, warum man ungesunde Beziehungen mit Narzissten geraten und bleiben kann, die einem nicht guttun. In meinem aktuellen Buch gehe ich auf dieses Trigger und auch das oft dahinter liegende Schlüssel-Schloss-Prinzip genauer ein (hier gibt es Infos zum Buch).
Heute schauen wir uns einmal ein paar dieser Punkte einmal genauer an. Zudem betrachten wir Themen und Gründe, warum einige Menschen überhaupt emotional über diese Triggerpunkte so auf unser Gegenüber einsteigen und uns ungesund in den Bann ziehen lassen können in meinem ausführlichen, brandneuen Video auf meinem YouTube Kanal „Narzissmus verstehen“, schau dort gerne einmal vorbei: zum Kanal „Narzissmus verstehen.
Wie triggern Narzissten ihr Umfeld sehr oft?
Die(scheinbar) so visionären Ideen von Narzissten
Narzisstinnen und auch Narzissten sehen sich selbst oft als „Vordenker“ und „Visionäre“. Vom Thema Wissen sind sie fasziniert und überschätzen sich da oft aufgrund des Dunning-Kruger-Effekts. Sie haben zudem keine Probleme, irgend etwas zu erzählen, ganz egal, wie der Wahrheitsgehalt ist. Viel reden ist ebenso wenig ein Problem für Narzissten, wie auch vehement wilde und unhaltbare Thesen in den Raum zu stellen. Selbst dann, wenn diese nicht dem aktuellen Stand der Wissenschaft oder auch Gesellschaft entsprechen. Trotzdem kann man sich von diesen „Dampfplaudereien“ einfangen, faszinieren und triggern lassen:
Andreas und William…
Andreas war auf einer Veranstaltung „Start-Up Investment Club Köln“, über Empfehlung eines Freundes aus dem Netz, denn Andreas wollte jetzt auch mal Investment wagen, wie alle derzeit. Die Veranstaltung wurde online als „Geheimtipps“ gehandelt. Da war dann dieser Typ, der William, der hatte schon einige Gründungen hinter sich. Er fiel durch seine Lautstärke und seinen Auftritt dort auf. Er kam ins Reden, suchte Investoren für seine neueste Idee eines neuen Food-Produkts, mit der er die Menschheit revolutionär retten wollte. Obwohl er noch nie etwas in dem Bereich gemacht hatte, noch einen wirklichen Businessplan vorlegen konnte,
hingen einige auf der Veranstaltung an seinen Lippen.
Denn er hatte Visionen von der sollten alle möglichst früh erfahren und ihr Geld locker machen. Sein Auftritt auf der Veranstaltung war polarisierend: „Man muss out of the box denken – alles infrage stellen, das trauten sich seiner Meinung nach nur die wenigsten. Er machte abwertende Scherze vor dem Publikum, wertete andere Player im Markt ab. Er schwafelte von seinen (angeblichen) Erfolgen und Vermögen. Alle applaudierten dort.
Andreas, der eigentlich ein so bodenständiger Typ war,
hing von er ersten Minute an seinen Lippen. William war so furchtlos, er war voller Ideen und man hatte sogar die Gelegenheit, nicht nur Geld, sondern auch eigene Ideen dort zu einzubringen, er sah seine Chance. Endlich sah Andreas einen Ausweg aus seinem langweiligen Alltag, er war schon so lange in der Verwaltung beschäftigt. Dort wurden alle Ideen abgeschmettert. Bei William war es anders, er hörte ihm nach seinem Vortrag zu, traft sich mit ihm und war total begeistert.
Andreas, der sich selbst gegenüber immer so sparsam war, investierte und nicht gerade wenig Geld in das Start-up…
Ein Freund warnte ihn noch, der hatte gesehen, dass William bei Northdata alles andere als gut da stand. Andreas war es egal, er war so fasziniert und Feuer und Flamme für William. Nur ein Jahr später hatte Andreas alles verloren dazu noch teure Seminare von Williams neu gegründeter Akademie auf Zypern besucht. William war nicht mehr erreichbar und mehr als eine schlechte Website gab es von der Idee nicht mehr.
Andreas war einem Hochstapler auf den Leim gegangen. Es war nicht Williams erstes Projekt, dass er gegen die Wand fuhr. Das alles, weil er diesmal nicht genau hinschaute und prüfte, sich blenden ließ von dem Gerede von William. Sein eigenes Leben so langweilig, er war unglücklich in seinem Job und wurde dort mit seinen Ideen nie ernst genommen, da konnte William ihn emotional catchen. Leider war genau das eine optimale Mischung, um sich von einem Narzissten wie William ganz besonders triggern und dann auch einfangen zu lassen.
Verdeckte Narzissten sind scheinbar so selbstlos, ein Vorbild (wollen sie sein)
Eher aufopfernd und helfend (auf den ersten Blick) sind verdeckte Narzissten Hilfsthemen immer ganz vorne mit dabei. Getriggert wird man oft von dem Gedanken: „Es gibt sie eben doch, die guten gebenden Menschen, so wie man selbst auch ist.“ Dabei ist man selbst vielleicht wirklich ein sehr unterstützender Mensch, Narzissten wiederum wollen eigentlich nur das Image transportieren, um dann ihren Vorteil zu generieren. Alternativ helfen sie kurzzeitig, aber holen sich diese in Form von Aufmerksam, Geld und Zeit wieder zurück. Man unterstützt, hört zu und hilft aber wird eigentlich nur ausgenutzt, stark getriggert fehlt einem da oft lange der klare Blick, das zu erkennen.
Verdeckte Narzissten: So schüchtern und lieb?
Nach außen haben sorgen sie für das Bild einer ganz weißen Weste. Auf den ersten Blick sind sie scheinbar liebe, schüchterne und zurückhaltende Menschen. Getriggert von dem von ihnen transportieren Image, so ein schüchterner, lieber Mensch zu sein, vertraut man Ihnen. Aber hinter der Fassade sieht es oft ganz anders aus: verdeckte Narzissten agieren eher hinter den Kulissen, Cybermobbing oder Hetzerei in Gruppen sind bei ihnen nicht selten. Man traut ihnen das oft erst einmal gar nicht zu, vertraut ihnen und unterstützt sie in ihren Vorhaben und lässt sich für die scheinbar so gute Sache ausnutzen.
Mitleidsmasche und Triggerpunkt
Dann treffen sie oft beim Gegenüber den fiesen Trigger der „Mitleid“ auslöst. Narzissten sind (scheinbar) so unglaublich sensibel: Ein “gefallener Engel” und “Aschenputtel”oder auch Opfer des Umfelds. Sie betonen selbst schnell, wie hochsensibel sie sind. Ständig haben sie Pech und werden nur ausgenutzt. Geschichten gibt es viele, einige wahr und andere eher fantasiert. Ist man hier zum einen sehr leichtgläubig und ein sehr unterstützender und einfühlsamer Mensch, dann kann die Triggerfalle hier schnell zum eigenen Nachteil zuschnappen. Aus Mitleid unterstützt man sie, hat ständig ein offenes Ohr und eine offene Geldbörse.
Mehr zu weiteren Triggerpunkten, warum man sie hat und wie man sie besser ablegen kann gibt es in meinem aktuellen Video auf YouTube.
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