Verdeckten Narzissten klare Grenzen setzen
Besonders verdeckte Narzissten und Narzisstinnen sind im alltäglichen Umgang oft anstrengend. Denn sie versuchen häufig mit ihre wechselnden Launen und Stimmungen eigene Ziele zu erreichen. Dabei fällt es einem mitunter sehr schwer, da immer auch klare Grenzen zu setzen. Wieso ist das oft eine Herausforderung, verdeckten Narzissten Grenzen zu setzen und wie kann man das besser schaffen? Das schauen wir uns heute einmal gemeinsam genauer an. Vorab noch ein kleiner Tipp: mehr zum Thema verdeckter Narzissmus u.a. gibt es auch in meinem aktuellen Buch mit ganz vielen praktischen Tipps: Infos zum Buch.
Die Gründe, warum es so schwer ist, verdeckten Narzissten Grenzen zu setzen, sind vielschichtig.
Man weiß oft schon im Vorfeld: Setzt man einem Narzissten oder einem Narzissten eine (gesunde) Grenze, die zum vermeintlichen Nachteil dessen sind, dann verschlechtert sich Stimmungen sofort oder auch mit etwas zeitlicher Verzögerung. Das kann bei ganz banalen Dingen der Fall sein, wenn man eine Einladung aus wichtigen Gründen ablehnt oder eine andere Meinung und sich da nicht umstimmen lässt (Kauft der Tochter die Nike Turnschule und nicht die von Adidas, die der Mutter doch so gefallen).
Es beginnt dann nicht selten das massive Schweigen oder es folgen merkwürdige, unterschwellige Kommentare, die dann die Stimmung vermiesen sollen. Narzissten zeigen so ihren Unmut. Wenn man hier aber genau hinschaut, sind sie einfach bei Kleinigkeiten – wie in den eben beschrieben Situationen – bereits unglaublich gekränkt. Sie fühlen sich zurückgewiesen oder nicht wichtig, des trifft ihren geringen Selbstwert enorm. Um diesen wieder herzustellen und alles wieder “ins Lot” zu bringen, zeigen sie die Reaktionen wie das beleidigte Schweigen. Nicht selten dauert so eine schlechte Stimmung als Reaktion auf eine Zurückweisung etc. durchaus länger, einige Tage oder auch Wochen. Schöne Momente des Zurückweisenden werden absichtlich zerstört um sich indirekt zu rächen. Menschen mit gesundem Selbstwert würden spätestens hier “aussteigen” und sich nicht verunsichern lassen.
Wenn man aus ungesunden Beziehungen mit Narzissten kommt und vielecht auch tief in ungesunden Dynamiken gefangen ist, sieht diese Reaktion oft anders aus:
Man hat es bereits häufig erlebt, wie diese extremen Reaktionen auf Grenzen aussehen. Man kennt diese schon aus der Kindheit von der narzisstischen Mutter oder dem narzisstischen Vater und hat eine fast irrationale Angst davor. So lässt man sich von diesen ungesunden Reaktionen von Narzissten schnell beeindrucken und wieder “einfangen”. Man fängt im schlechtesten Fall gar nicht erst damit an. Sollte man doch einmal eine Grenze gesetzt haben, und treffen diese Reaktionen von Narzissten ein – dann zieht man sich nicht zurück, sondern beginnt wie ungesund gewohnt für gute Laune zu sorgen.
Im schlimmsten Fall entschuldigt man sich sogar, diese Grenze gezogen zu haben.
Und das kostet unglaublich Energie, ist Gift für einen gesunden Selbstwert und kostet auch wertvolle Lebenszeit. Diese Dynamik kann auch im Laufe von Beziehungen, bei dem diese Reaktionen sich immer mehr verstärken auch dazu führen, dass man den ersten Schritt – also gesunde Grenzen zu ziehen – irgendwann gar nicht mehr macht. Man vermeidet also Grenzen, lässt sich viel zu viel gefallen, richtet sich irgendwann fast ausschließlich nach dem Gegenüber, um ein (einigermaßen) entspanntes Leben zu haben. Ein hoher Preis, den man oft so teuer bezahlen muss.
Da ist das merkwürdige Gefühlt von Mitleid, wenn man eine Grenze setzt und Nein sagt. Man fühlt sich sofort schlecht und total unsensibel.
Mutter Karla hatte den Mann früh verloren. Einen anderen wollte sie nicht, überhaupt hatten sich viele aus ihrem Freundeskreis zurückgezogen. Sie war gesundheitlich auch nicht gut drauf, machte aber auch nie Sport, richtete sich nicht nach ihrem fortgeschritten Diabetes. Anne hat schon so viel versucht bei ihrer Mutter, um sie unter Leute zu bringen und in ihr Leben mehr Freude und Unabhängigkeit. Sie hoffe, dass sie wieder soziale Kontakte hatte. Aber sie ging maximal einmal hin und beschwerte sich dann über “diese Dorftrottel da”. Für Anne war das alles nicht leicht. Zum Glück ging es bisher gut mit ihrem Mann Ole. Sie nahmen sie mit in den Urlaub, es war wirklich keine Bereicherung sie mitzunehmen aber doch OK für beide.
Ole sagte Anne aber auch deutlich, dass es hier eine Veränderung geben sollte.
Er war zunehmend genervt von der ständigen Anwesenheit der Schwiegermutter. Anne vertröstete ihn immer wieder, denn sie scheute sich so und fühlte sich so schlecht, ihrer Mutter zu sagen, dass sie doch einmal nicht mitkommen kann. Aber jetzt hatte sie Stress mit ihrem Mann Ole, dem nach Jahren so langsam zunehmend die Geduld fehle. Ständig war Karla mit auf dem Campingplatz an der Ostesse. Ole war genervt von ihrer Daueranwesenheit und wollte jetzt in diesem Sommer endlich einmal ohne sie fahren. “Deine Mutter ist wirklich das beste Verhütungsmittel der Welt”, scherzte er immer sarkastisch.” Denn Karla kam auch spät nachts gerne mal zu ihnen in den Schlafbereich wegen irgendwelcher merkwürdigen Fragen. Das immer auch, ohne sich bemerkbar zu machen. es gab deshalb schon einige unangenehme Situationen. Fast überall hin kam sie mit wenn sie Ausflüge machten, lud sie sich auch immer selbst ein und es wurde immer schlimmer.
“Mir reicht es echt”
sagt er „die soll man in ihrem Freundeskreis schauen, gibt doch diese Dorfreisen“. Für Anne war es die Hölle.Denn sie hatte so ein schlechtes Gewissen, aber wenn sie jetzt doch Karla zusagte, denn sie hatte nach der Sommerreise gefragt, setzte sie ihre Ehe aufs Spiel. Sie hatte ihrer Mutter doch so viel zu verdanken. Schließlich hatte Karla sich so aufopferungsvoll um Anne als sie Kind war gekümmert. Anne hatte diese chronische Erkrankung. Deswegen hatte Anna durch die Aufmerksamkeit, die sich brauchte, laut Karla als Kind die so harmonische Ehe der Eltern quasi kaputt gemacht und auch den Vater so früh ins Grab. (Das sagte ihre Mutter manchmal, wenn sie wütend war auf Anne). Diese Gedanken nagten permanent an Anne. Sie konnte sie doch nicht so herzlos zurückweisen, das schlechte Gewissen war unerträglich und ließ sie nachts nicht schlafen.
Scheinbare Hilflosigkeit und Unwissenheit
verdeckte Narzissten präsentieren sich selbst gerne als scheinbar hilflos und alleine kaum überlebensfähig. Kommt der Gedanke auf, sind sie doch ihrem Schicksal scheinbar hilflos ausgeliefert. Die Tatsache, dass stark narzisstische Menschen ganz wunderbar alleine klar kommen können hat man sich. Auch dass diese externe Hilfe absichtlich ablehnen oder boykottieren oder nicht Compliant sind bei Krankheit, auf die Idee kommt man leider oft nicht oder erst spät.
Die Angst vor Ausschluss aus Gruppen, der Familie und Partnerschaft
Wenn man klare Grenzen zieht, ist der Gruppenausschluss ebenfalls ein großes Hemmnis, seine Interessen zu vertreten. Man hat Angst, aus der Rolle zu fallen. Besonders dann, wenn man immer der Helfer gewesen ist in der Familie (und auch vielleicht sogar vor der neuen Rolle). Man ahnt auch, dass es durchaus schnell starke Veränderung geben kann, wie eine Trennung oder keine Einladung mehr zu gemeinsamen Treffen.
Welche Gründe, warum es so schwer ist, verdeckten Narzissten Grenzen gibt es noch? Was sind meine Tipps für dich? Das schauen wir uns in diesem Video noch genauer an: zum Video auf YouTube” verdeckten Narzissten Grenzen setzen an ” kleiner Tipp: abonniere gerne den Kanal, dann verpasst du auch kein Video mehr von mir.
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Das Thema verdeckter Narzissmus ist auch Thema in meinem aktuellen Buch – darin gibt es auch ganz viele praktische Tipps: Infos zu meinem Ratgeber Narzissmus
Wer schreibt hier?
Marie
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