Der Halo-Effekt kommt aus der Sozialpsychologie und ist ein systematischer Fehler der Personenbeurteilung (Urteilsfehler).
Er ist eine verzerrte, nicht objektive Wahrnehmung von Personen oder Objekten, weil bestimmte Eindrücke einzelne Eigenschaften regelrecht überstrahlen und andere dann nicht mehr gesehen werden.
Von einem gewählten Merkmal wird auf weitere Eigenschaften der Person geschlossen, ohne dass hierfür eine objektive Grundlage vorliegen muß. Oder eine Eigenschaft “überstrahlt” alle anderen und führt dazu, dass diese dann ausgeblendet werden.
Beispielsweise werden attraktive Personen oft als intelligenter, dominanter und geselliger eingeschätzt als sie es in Wirklichkeit sind. Hat man ein Date mit einer attraktiven Frau, dann blendet man aus, dass sie ständig spitze Bemerkungen macht und sich dem Service gegenüber schlecht benimmt. Stattdessen denkt man automatisch, dass sie als selbständige Architektin sehr erfolgreich ist. Ein Fehlurteil, denn am Tag zuvor hatte sie sich wieder große Geldsummen im Freundeskreis geliehen. Man hatte Ungereimtheiten im Gespräch überhört und ausgeblendet und war hier vielleicht einer Blendung und dem Halo-Effekt erlegen.
Dies führt – wie in dem beschriebenen Fall zu wahrscheinlich keiner positiven Entscheidung. Die Gefahr ist hoch durch die Ausblendung einiger nicht unbedeutenden Informationen und der Zuordnung nicht vorhandener Eigenschaften in eine ungesunde Beziehung zu starten. Vielleicht in eine ausnutzende Beziehung mit einer Narzisstin – die davon profitierte, dass das Urteil über sie zu positiv ausfallen ist.
Der Halo-Effekt kommt wie man hier sieht “Blendern” – zu denen oft auch krankhafte Narzissten gehören – natürlich sehr entgegen. Denn bei ihnen gehört es zum Leben dazu, andere Menschen oft skrupellos zu täuschen. Deswegen ist das Thema sowohl für den Alltag auch auf die persönlichen Beziehungen sehr relevant, um gute Entscheidungen zu treffen. Schneller zu erkennen, wo der Halo-Effekt sich zeigt und einen Weg zu finden um gute und positive Entscheidungen für sich und sein Leben zu treffen.
Der Begriff wurde vor allem von 1920 vom Psychologen Edwin Thorndike geprägt und ist einer der bekanntesten und am längsten erforschten Arten von Urteilsverzerrungen. Er wurde bereits vor dieser Untersuchung entdeckt, das ist also alles schon über 100 Jahre her. Wahnsinn lange, oder? Thorndike forderte in seiner Untersuchung die befehlshabenden Offiziere auf, Soldaten nach körperlichen Merkmalen wie etwa dem Körperbau und nach Persönlichkeitsmerkmalen wie Intellekt, Führung und Loyalität zu bewerten. Er entdeckte bei der Bewertung unerwartet starke Zusammenhänge zwischen überlegenen körperlichen Eigenschaften und überlegenen Persönlichkeitsmerkmalen. Diese Untersuchung könnt ihr auch auf die Auswahl von Bewerbern in der heutigen Zeit übertragen. Der Chef stellt einen Bewerber ein, dessen scheinbar beeindruckendes Auftreten auf den ersten Blick dazu führt, dass er diesem Kandidaten weitere Kompetenzen zuschreibt. Solche, die objektiv nicht vorhanden sind, wie bspw. Führungs- und soziale Kompetenz.
Der Halo-Effekt ist aber ein komplexes Thema: Er ist so interessant, weil er eben kein einheitlicher Effekt ist. Es gibt sehr viele Untersuchungen und es existieren verschiedene Erklärungsansätze, die alle in einem gewissen Maße gültig zu sein scheinen. Die Annahme, die viele haben, dass es sich bei Halo-Effekten um ein ganz einheitliches Phänomen handelt, wird deshalb auch von der Fachwelt in Frage gestellt. Es finden noch immer viele Untersuchungen und Forschungen statt. Auch zur Frage, wie man mit ihm umgehen kann.
Was passiert nun aber genau durch den Halo- Effekt im Alltag, beim Dating oder in Freundschaften? Wieso fallen wir alle vielleicht einmal mehr oder weniger auf die “Blendungen” des Halo-Effekts rein? Was gibt es für Untersuchungen, die spannend und hilfreich für das eigene Leben sind? Was kann man aber auch selbst tun, um dem Halo-Effekt nichtmehr auf den Leim zu gehen? Darum geht es in meinem neuen Video auf YouTube.
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