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Schlagwort: Narzissmus

Narzissten, ihre häufigen Dramen und das ständige Chaos

Extrem narzisstische Menschen im engen Umfeld zu haben, das kann sehr belastend sein. Denn Drama und Chaos, Gaslighting und Verwirrung des Umfelds – das alles gehört bei Narzissten im Alltag häufig dazu. Oft sind es die Unzuverlässigkeit bei Terminen, plötzlich kleinere „Unfälle“ kurz vor einem schönen Event oder laut inszenierte Dramen, nur weil die falsche Marmelade gekauft wurde. Wieso kommt es zu diesen Dramen? Wie sehen diese im Alltag aus, wieso machen Narzissten das oft und warum fällt es einem schwer, da seine klaren Grenzen zusetzen. Viele Informationen und auch Tipps zu dem Thema gibt es auch in meinem aktuellen Buch. 

Narzissmus: Drama und Chaos. Tägliche inszenierte Verwirrung im Alltag

Es gibt Menschen, die verspäten sich bei Terminen. Es gibt Freunde, die vergessen es auch mal Verabredungen oder Abmachungen einzuhalten. Das kommt eben einfach mal vor. Verzeihlich und einfach menschlich. Und es gibt Narzissten: Bei denen eigentlich immer Drama und Chaos herrschen und kleine oder auch größere Katastrophen im scheinbar immer falschen Moment passieren. Termine werden oft kurzfristig verschoben oder Absprachen angeblich missverstanden. Ausnahmen sind hier aber die Regel. Dass sich deshalb in der Beziehung nur noch alles um den Narzissten (ich schreibe hier in der männlichen Form, das ist einfach leichter zu lesen) dreht, was diese aber mögen, ist dann leider schon fast normal.


Es sind diese Momente, in denen…

Die narzisstische Mutter einen unerfindlichen Kreislaufkollaps kurz vor der Urlaubsreise bekommt, welche dann abgesagt werden muss. Eine narzisstische beste Freundin, die Termine immer nur so legt, dass sie möglichst wenig Aufwand hat und Vorschläge von anderen gerne kurzfristig boykottiert. Die Gesundheit wird dann als Ausrede von ihr wieder gerne genommen. Ein narzisstischer Vater, der bei jeder Baumaßnahme im Haus das große Chaos veranstaltet. Narzisstische Eltern, die zu Hause Dramen wegen eines falsch gekauften Aufschnitts am Frühstückstisch inszenieren, denen tagelanges Schweigen folgt, von denen auch die Kinder nicht verschont bleiben. Spontane Allergien auf Lebensmittel oder Insekten, die weder vor noch nach dem Drama von Narzissten erwähnt wurden oder werden. Aber in der Situation, in der es um ein gemütliches Essen geht, plötzlich dramatisch aus dem Hut gezaubert werden, wie von Geisterhand danach verschwunden sind.

Narzissmus: Drama und Chaos oder bildet man es sich nur ein?

So oder ähnlich laufen die täglichen Dramen und das alltägliche Chaos mit Narzissten ab. Wo Narzissten sind, herrscht scheinbar immer Chaos und Drama. Das Schwierige ist, dass man es in ihrem Umfeld oft lange gar nicht bewusst realisiert. Im Umgang fällt einem vielleicht nur auf, dass es mit anderen Menschen irgendwie weitaus weniger kompliziert ist, Termine planen und umzusetzen. Aber auch, dass man vor einem Termin mit einem Narzissten immer irgendwie schon angespannt ist, weil man ahnt, dass es vielleicht nicht glatt laufen wird. Oft dauert es aber, bis einem diese Dynamik wirklich bewusst wird. Das liegt vielleicht daran, weil man bei narzisstischen Eltern aufgewachsen ist und es gar nicht anders kennt. So ein Verhalten scheint dann einfach „normal“ zu sein. Reflektierte Menschen fragen sich erst einmal reflektiert nach ihrem Anteil der Verwirrung. Hiervon profitieren die Narzissten zusätzlich. 

Warum verhält ein Narzisst sich so?

Erst einmal ist es hier wie immer bei Narzissten: Diese stehen nicht morgens auf und überlegen sich, wie sie wieder einmal Chaos veranstalten und so sich und anderen das Leben schwer machen können. Man würde sie, wenn man das denkt, wirklich maßlos überschätzen und das ist auch für einen selbst nicht hilfreich. Narzissten sind oft nicht so smart, wie sie es dem Umfeld vermitteln wollen. Für sie ist dieses Verhalten leider ganz normal. Andere sollen sich gefälligst nach ihnen und ihren Einfällen richten. Besonders schlimm ist dieses Verhalten für Kinder narzisstischer Eltern. Denn für sie ist Bezeichnung “Chaos” ist sogar in einigen Fällen noch weit untertrieben. Hier herrscht eben durch dieses Verhalten ein grundlegend instabiles Umfeld. Eine Umgebung, bei dem sich Kinder nie sicher sein können, was als Nächstes passiert oder Merkwürdiges von den narzisstischen Eltern oder einem Elternteil entschieden wird. Mit teils fundamentalen auch als Erwachsener für ihre Töchter und Söhne. Dazu habe ich auch schon viel veröffentlicht. 



Narzissmus: Drama und Chaos, die Ursachen

Die Ursache ihres dramatischen und chaotischen Verhaltens als toxische Mischung verschiedener Bestandteile. Man kann dieses Verhalten aus meiner Sicht nicht aus einer einzigen Dynamik ableiten. Es ist das Zusammenspiel verschiedener Faktoren einer stark narzisstisch geprägten Persönlichkeitsstruktur. Sie machen diese Mischung aus, die sich in diesem Verhalten das Drama und Chaos widerspiegelt, wie ich es oft nenne. Hier drei mögliche Gründe: 

1. Ständige Kontrolle

Narzissten wollen „Herr der Lage“ sein und diese beherrschen und kontrollieren. Deswegen werden versuchen sie oft alles in ihrer Macht stehen, Macht und Kontrolle zu erlangen und diese aufrechtzuerhalten. Sie inszenieren also Alltagsdramen, um sich immer wieder ihrer Stellung bewusst und sicher zu werden. Indem sie über Chaos und Drama ihr Umfeld verunsichern wollen und wenn das entsprechend reagiert, erhalten sie so ihre narzisstische Zufuhr. 

2. Kontrolle ist aus ihrer Sicht auch Macht

Zudem versuchen sie mit allen Mitteln die Lage quasi zu beherrschen und das geht vor allem über ein Verhalten: Die Ausübung von Kontrolle und in ihren Augen Macht. Die Durchsetzung des eigenen Willens ist es, die ihnen die Ausübung von Macht und somit die benötigte innere Stabilität verleiht, so wird es in dem Buch von Kernberg beschrieben (Kernberg, “Narzissmus”,  S.165 zum Buch)

3. Narzissmus: Drama und Chaos und den eigenen Willen durchsetzen

Man hat das Gefühl, dass Narzissten sie scheinbar immer ausschließlich ihren eigenen Willen durchsetzen müssen. Eine Kompromissfindung ist aussichtslos und soll mit allen Mitteln vermieden werden. Das eben auch durch Chaos und Drama, das sie imitieren. Das ist im Freundeskreis so, wenn Verabredungen wie Zeitpunkt und Ort immer vom Narzissten bestimmt werden, aber auch kurzfristig verlegt oder absagt werden, je nach Lust und Laune des Narzissten. Sie wollen sehen, dass das Gegenüber sich nach ihnen richtet. Es kann auch die narzisstische Mutter sein, die immer wieder eine angebliche Migräne-Attacke vorschiebt, wenn mit sie den Kindern und einer anderen Familie ein schöner Ausflug machen wollte. Ein Erlebnis, auf welches sich alle anderen schon so lange gefreut hatten und dann wegen ihr wieder einmal kurzfristig abgesagt werden muss. Bei genauem Hinschauen aber nicht aus Krankheitsgründen, sondern weil sie selbst keine Lust auf diesen Ausflug hatte. Schamgefühl und Empathie für andere? Fehlanzeige!


Da fragt man sich doch aber: Merkt ein Narzisst nicht, dass er dieses Chaos und Drama anrichtet?

Narzissten sehen primär sich und ihre eigenen Bedürfnisse. Wie ich ja schon oft geschrieben habe, sind sie auch kaum in der Lage, sich in andere einzufühlen, das wollen sie auch nicht. Sie haben oft einen Mangel an Empathie. Aufgrund dieser kaum vorhandenen emphatischen Fähigkeiten ist es für sie kaum möglich, sich auf Beziehungen, Ziele oder auch gemeinsame Vorhaben einzulassen. Hinzu kommt, dass sie Frustration auf der anderen Seite indirekt spüren. Das führt aber nicht zu einem schlechten Gewissen, sondern genau das gibt ihnen ihre narzisstische Zufuhr, die sie dringend benötigen. Kommt durch die Auslösung negativer Energie die Frustration des Gegenübers, ausgelöst durch ihr Verhalten, stärkt sie das innerlich (so komisch das erst einmal klingt). Es gibt ihnen wieder das schon erwähnte Gefühl von Macht und Kontrolle und ein besseres – zumindest kurzfristiges Gefühl – der inneren Stabilität .

Negative Auswirkungen durch das Verhalten

Aber wenn der Narzisst sich so verhält, dann wird ihm doch langfristig niemand mehr positiv gegenüber treten und Menschen werden sich ab. Narzissten versuchen, jegliche Liebe, die man ihnen anbietet, zu zerstören, auch um ihre Überlegenheit gegenüber anderen aufrechtzuerhalten. Diese Aussage habe ich bei Kernberg gefunden und sie trifft es gut. Man sollte sich dadurch aber nicht ungesunde motivieren zu lassen, sie mit Liebe zu heilen, das ist eher ein aussichtsloses Unterfangen. Zudem fehlt es ihnen an Tiefgang und Empathie. Mit Drama und Chaos kann zudem auch sichergestellt werden, dass Liebesanflüge anderer bereits im Keim erstickt werden. Trotzdem brauchen sie die starke Bewunderung: Ein wirklich schmaler Grat, auf dem sie sich emotional bewegen. Narzissten empfinden zudem so gut wie keine Gewissensbisse und sehen häufig keine Schuld für ihr Verhalten. Sie haben mangelndes Verantwortungsbewusstsein und an Rücksichtnahme fehlt es ihnen ebenfalls. 



So ein Verhalten ist dauerhaft für gesunde Menschen keineswegs akzeptabel und entschuldbar. Denn Menschen mit gesunden egoistischen Anteilen werden ihnen immer wieder Grenzen setzen und solche Verhaltensweisen langfristig nicht akzeptieren und sich abwenden. Was ich mehr als verständlich und sogar wichtig finde, denn jeder Mensch sollte zu allererst auf sich selbst achten. Solche Machtspiele, ein emotionales „Auf und Ab“ und ständige Entwertung sind nicht gesund für ein glückliches Leben. Wie sich das Leben eines Narzissten in diesem Drama und Chaos an? Narzissten stresst dieses Drama und Chaos vermutlich weitaus weniger als ihr Umfeld. Es entspannt sie vielleicht sogar, je angespannter ihr Umfeld ist. Gleichzeitig werden sie durch ihr Verhalten immer wieder starke Ablehnung erfahren. Denn so ein Drama und Chaos, das ist also alles andere als etwas, dass das Leben wirklich glücklich macht und zu stabilen und glücklichen Beziehungen führt. 


Was dem Narzissten langfristig bleibt?

Es werden keine tiefen und ehrlichen freundschaftlichen oder auch partnerschaftlichen Beziehungen bleiben. Im Kern bleiben dann wenig Menschen oder nur die, die es aufgrund ungesunder Dynamiken bei ihnen hält. Aber auch diese werden geprägt sein von einem ständigen Hin und Her. Ein glückliches und gesundes Leben sieht anders aus. Narzissten ist es aber schwer bis unmöglich, sich daraus zu lösen und Chaos und Drama zu beenden. Denn sie sehen bei sich und ihrem eigenen Verhalten häufig kein Problem. Umso wichtiger selbst zu lernen, da seine eigenen klaren Grenzen zu setzen und Konsequenzen zu ziehen, um sich durch ihr Drama und Chaos nicht das Leben vermiesen zu lassen.


Das Video zum Blog

Warum bleibt man trotzdem und wie schafft man es da Grenzen zu setzen? Dazu habe ich dieses Video zum Thema. Bitte beachte, dass es eines meiner allerersten Videos auf meinem YouTube-Kanal ist. Mittlerweile gibt es dort über 400 Videos in besser Qualität und richtig vielen Tipps für dich:

 

Narzisstische Mutter erkennen

Eine narzisstische Mutter als solche zu erkennen, das ist für das enge familiäre Umfeld, besonders die Kinder oft gar nicht so leicht. Häufig wissen oder spüren die Töchter oder Söhne narzisstischer Mütter, dass etwas in der Kindheit etwas falsch gelaufen ist. Aber sie können es aber nicht differenziert benennen. Oft sind es Verhaltensweisen, die einem irritierend vorkommen, aber denen man erst schrittweise und dann, wenn man etwas älter ist klarer sehen kann.

Mögliche Gedanken und Fragen

Wenn man aus einem  Elternhaus mit einer möglicherweise narzisstischen Mutter kommt, dann können die folgenden Gedanken wie:

Warum hatte ich nie das Gefühl, nie wirklich innerlich frei zu sein oder einmal ganz herzlich mit der Familie zu lachen? Warum stimmte das Verhalten der Eltern oder Mutter nie mit dem Gesagten überein? Wo war das Gefühl von Sicherheit, dass andere scheinbar automatisch haben?
Fragen über Fragen, aber häufig einfach keine Antwort. Hinzu kommen Zweifel auf wie 

  • „Die Kindheit war irgendwie komisch“ oder auch
  • „meine Mutter hat mich eigentlich, wenn ich es mir genau anschaue, nie liebevoll in den Arm genommen“ vielleicht auch 
  • meine Mutter hat mich nie wirklich herzlich gedrückt und sich auch nicht richtig für mich freuen können, wenn etwas gut gelaufen ist.”

Kinder spüren bereits, dass da etwas merkwürdig ist, sie denken aber oft – und das ist leider eine erklärbare Dynamik – es muss an ihren liegen. Nicht selten fängt man im Laufe des Lebens aber an, vielleicht oder hoffentlich doch einmal seinem Gefühl zu folgen und nachzuforschen. 



Narzisstische Mutter? Ein erster Verdacht

Als Kind die narzisstische Mutter erkennen, das beginnt mit einer ersten Idee und einem Verdacht. Meiner Erfahrung nach kommt es oft durch eine Unterhaltung über Narzissmus mit Freunden oder einen Artikel, den man liest. Vielleicht aber auch ein Video, dass einem der Algorithmus vorgeschlagen hat.
>Nicht selten sind erste Übereinstimmungen eines beschriebenen Verhaltens mit der eigenen Mutter wie ein kleiner Schock: “Die eigene Mutter eine Narzisstin?” Das kann doch nicht sein: “Sie
 war doch auch mal lieb und selbst Opfer so vieler schlechter Dinge. Sie kann doch nicht ein „böser Narzisst sein“ oder vielleicht sogar ein Mensch mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Sie hat doch Freunde und ist so mitfühlend, also naja, anderen Menschen gegenüber und nicht unbedingt den eigenen Kunden. Ihren Freunden, viel erzählt sie ihnen nicht, aber dafür vertraut sie ihren Kindern, also mir als Tochter, alles an. Mehr noch als ihren Freuden. Sie sagte ja auch immer, dass nichts von hier aus dem Haus nach draußen dringen soll. Das spricht doch alles für ein unglaublich inniges und tiefes Verhältnis, oder etwa nicht? Ist so etwas nicht normal?” Das sind möglich Gedanken, die dann wie ein Karussell im Kopf herumkreisen, wen man auf das Thema für sich stößt. 


Woran kann man die narzisstische Mutter erkennen?

Oftmals hilft es in einem ersten Schritt, selbst die eigene Mutter bzw. ihr Verhalten ein wenig zu analysieren und erste Ideen zu bekommen und seien eigene Situation besser einzuordnen. Hilfreich ist es, bei den vielen Informationen, die man da mittlerweile im Netz findet, ein seriöses Tool für sich zu suchen, um erst einmal etwas mehr Klarheit zu bekommen, zu versuchen, Ein Werkzeug, das hilft, Verhaltensweisen zuzuordnen. Das gibt es und das schauen wir uns jetzt einmal an. Hier kann ich dir auch als Ergänzung mein Buch empfehlen, es hat viele Informationen mit wissenschaftlichem Bezug zum Thema narzisstische Mutter unter anderem – aber auch richtig viele praktische Tipps.


Analyse nach dem „Diagnostischen und Statistischen Manual (DSM)“

Hilfreich die narzisstische Mutter oder überhaupt den Narzissten oder die Narzisstin ist das „Diagnostische und Statistische Manual psychischer Störungen“, welches zur Diagnosestellung in den USA verwendet wird:

Gut zu Wissen:

“Das Diagnostische und Statistische Manual Psychischer Störungen (DSM) ist ein weltweit etabliertes Klassifikationssystem für psychische Störungen. Es ermöglicht eine zuverlässige Diagnostik psychischer Störungen und liefert zweckdienliche Anleitungen für Fachpersonen unterschiedlicher Orientierungen im klinischen und wissenschaftlichen Bereich. Alle Störungen sind anhand expliziter Kriterien detailliert beschrieben und erleichtern die objektive Beurteilung klinischer Erscheinungsbilder in psychiatrischen und psychotherapeutischen Einrichtungen. Die Struktur des DSM-5 deckt sich mit der der International Classification of Diseases (ICD) der Weltgesundheitsorganisation.” (Quelle: Hofgrefe.de, abgerufen am 25.05.25) Das ICD in seiner 10. Form wird als ICD-10 in Deutschland zur Codierung von Fachleuten genutzt, hier findet sich die narzisstische Persönlichkeitsstörung nicht gesondert. Sie wird unter der “Sonstigen Persönlichkeitsstörung” eingeordnet.


Das heißt also, Ärzte und Therapeuten in Deutschland dokumentieren die Diagnose oft nach dem DSM-5 (in dem Fall narzisstische Persönlichkeitsstörung), codiert wird aber in Deutschland nach dem ICD-10 als Diagnose F60.8 und das ist die „sonstige Persönlichkeitsstörung“. Und die Kriterien des DSM-5 kann man nun selbst nutzen, um mehr Klarheit für sich zu bekommen. Aber Achtung: Selbstverständlich kann man selbst keine Diagnosen stellen und sollte Menschen auch mithilfe des Tools nicht kategorisieren. Aber es hilft doch sehr, für sich im ersten Schritt ein wenig mehr Übersicht und Klarheit zu erhalten. Wichtig ist auch, dass nicht unbedingt alle Punkte erfüllt sein müssen, Bei einer Persönlichkeitsstörung sind es 7 von 9 Punkte.

Mein Tipp: Mach dir vielleicht mal Notizen in deinem Laptop oder iPad auf und schreib deine Gedanken zu den Punkten auf, was trifft auf das Verhalten deiner Mutter zu. Entschuldige hier auch nicht direkt das Verhalten, versuche es sachlich zu sehen.

Das sind die Kriterien nach dem DSM-5:

  1. Größengefühl in Bezug auf die eigene Bedeutung. (Z.B.: die Betroffenen übertreiben ihre Leistungen und Talente, erwarten ohne entsprechende Leistungen als bedeutend angesehen zu werden).
  2. Beschäftigung mit Fantasien über unbegrenzten Erfolg, über Macht, Scharfsinn, Schönheit oder die ideale Liebe.
  3. Innere Überzeugung, “besonders” und einmalig zu sein und nur von anderen besonderen Menschen oder solchen mit einem hohen Status (oder von entsprechenden Institutionen) verstanden zu werden oder mit diesen zusammen sein zu können.
  4. Bedürfnis nach übermäßiger Bewunderung.
  5. Anspruchshaltung; unbegründete Erwartung besonders günstiger Behandlung oder automatische Erfüllung der Erwartungen.
  6. Ausnutzung von zwischenmenschlichen Beziehungen, Vorteilsnahme gegenüber anderen, um eigene Ziele zu erreichen.
  7. Mangel an Empathie; Ablehnung, Gefühle und Bedürfnisse anderer anzuerkennen oder sich mit ihnen zu identifizieren.
  8. häufiger Neid auf andere oder Überzeugung, andere seien neidisch auf die Betroffenen
  9. arrogante, hochmütige Verhaltensweisen und Attitüden.


Weitere Diskussionen

Unter den Fachleuten gibt es Diskussionen, die besagen, dass diese Punkte zu eng gefasst sind. So ist bei dem Manual der offene Narzissmus, der dort zum Tragen kommt und nicht die Form des verdeckten Narzissmus. Sie fordern, dass es mehr Varianten gibt, die der Störung zugerechnet werden müssen. Das ist sicherlich auch richtig, denn heute weiß man auch, dass der Narzissmus sehr facettenreich ist. Man sollte die Punkte aber aus meiner Sicht auch nicht zu sehr verwässern.



 

Was mir noch bei stark narzisstischen Menschen aufgefallen ist

Immer wieder stößt man auch darauf, dass Menschen mit starkem Narzissmus oder auch im Extremfall sogar einer narzisstischer Persönlichkeitsstörung ein spezielles Problem im Bereich der Neigung zur Selbstbeschädigung durch Alkohol, Tabak, Medikamente, gesundheitsschädigendes Verhalten in sportli­cher oder sonstiger Hinsicht haben. Ein anderes Merkmal ist es auch meiner Sicht zudem, dass Narzissten sich häufig keine Fehler eingestehen: Die vermeintliche „Fehlerlosigkeit“ von Narzissten, die mit großer Wahrscheinlichkeit mit der nicht vorhandenen Kritikfähigkeit  von Narzissten eingeht und aus meiner Sicht ganz besonders auch bei narzisstischen Müttern deutlich zu sehen ist.

Wie kannst du mit der gewonnen Erkenntnissen umgehen?

Zeit nehmen: Es kann einige Zeit dauern, die narzisstische Mutter wirklich als solche zu erkennen und es auch emotional zuzulassen. Denn plötzlich stehen Jahre beziehungsweise Jahrzehnte des eigenen Lebens infrage. Wichtig ist es aus meiner Sicht deshalb, sich auch Zeit zu lassen. Die dauert bei jedem Menschen unterschiedlich lange.
Keine Selbstvorwürfe: Zudem ist es verdammt wichtig, sich keine Vorwürfe zu machen. Zudem auch nicht streng zu sich zu sein (so wie die narzisstische Mutter es war oder ist). Als Kind einer narzisstischen Mutter sollte man sich nicht selbst abwerten, erst nach 30, 40, oder 50 Jahren zu merken, was in der Kindheit so anders gewesen ist. Die eigene Achtsamkeit sollte hier über allen Selbstvorwürfen stehen. Auch wenn es vielleicht sehr schwer ist, wenn man die narzisstische Mutter erst einmal erkannt hat.

Mein Tipp zur Analyse: Betrachte die Punkte wie aus dem Flugzeug

Wenn man das diese Punkte – als erste Laienanalyse und Kategorisierung – auf die Mutter überträgt ist es auf den ersten Blick schwierig. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist man als Tochter oder Sohn einer narzisstischen Mutter das Verhalten „gewohnt“. Man empfindet es als „normal“. Zudem ist man als Tochter oder Sohn vielleicht so aufgewachsen, immer wenig Kritik – besonders an der Mutter – auszuüben. Deshalb kann man als Kind einer narzisstischen Mutter mitunter erst einmal nur schwer diese Punkte sachlich beleuchten. Man fühlt sich direkt schlecht und undankbar. Das kann leider ein normaler Denkprozess sein (den kann man aber ablegen lernen).
Vielleicht hilft es, einfach mal wie in aus einem Flugzeug heraus von oben auf die Punkte zu schauen. Im nächsten Schritt „unemotional“ und sachlich die Punkte in Form von Situationen mit der potenziell narzisstischen Mutter durchzugehen. Ganz ohne gleich eine Erklärung und vielleicht Entschuldigungen für die Mutter zu finden.
Auch wenn es dauert, es kann sein, dass  sich dann der Nebel dort unten ein wenig auflöst und nach und nach mehr Licht ins Dunkel kommt. Man sollte sich aber die Zeit geben, die es braucht, um vieles genauer zu erkennen und sich dann auf seinen eigenen Weg machen. Wenn du noch inidividuelle Fragen hast oder Tipps brauchst, dann melde dich auch immer gerne im Rahmen meines professionellen Coaching beziehungsweise Beratung bei mir.

Video zum Artikel

Ein passendes Video zum Artikel findest du auch auf meinem YouTube-Kanal:

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