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Autor: Marie

Hi, ich bin Marie, eine sport- und reisebegeisterte Expertin für das Thema Narzissmus. Mit langjähriger Erfahrung als Bloggerin und mittlerweile über insgesamt 400 Artikeln schreibe ich hier seit 2016 jeden Samstag zu den Themen Narzissmus, psychische Gesundheit, Psychologie und gesunder Selbstwert. Seit 2016 betreibe ich zudem mit viel Herzblut und Leidenschaft meinen YouTube-Kanal »Narzissmus verstehen«, der mittlerweile über 60.000 organisch gewachsene Follower hat. Darüber hinaus bin ich Autorin des Ratgebers „Die Maschen der Narzissten“, der in der vierten Auflage beim Gräfe und Unzer (GU) Verlag erschienen ist. Zudem biete ich professionelle Beratung und auch Coaching an. Alle Inhalte meines Blogs und meiner weiteren Plattformen sind urheberrechtlich geschützt. 🫶 Marie

Resilienz aufbauen

Wie du vielleicht weißt, ist mir das Thema psychische Gesundheit wichtig. Besonders dann, wenn man aus einem narzisstischen Elternhaus kommt, kann man in einem Bereich starke Probleme haben: Widerstandsfähiger zu sein. Damit meine ich nicht, sich anzustrengen und durchzuhalten, genau das ist häufig nicht das Problem. Es geht darum, nicht immer für alles Verantwortung zu übernehmen, seine klaren Grenzen zu setzen und manchmal auch andere Menschen loszulassen. Zahlreiche Denkmuster hemmen einen da oft. das kann das eigene glückliche Leben dann stark beeinflussen. Wir schauen uns in diesem Blogpost deshalb heute eimal drei Punkte an auf die du da achten kannst. Resilienz aufbauen ist dann leichter, wenn man weiß, wo die möglichen Probleme liegen können. 

 

Was kann einen immer wieder stressen im eigenen Leben? 

Man hofft lange und eigentlich immer darauf, (narzisstische) Menschen ändern zu können 

Narzissten und Narzisstinnen machen oft sehr viele Verspreche. Diese bringen einen immer wieder dahin,  Grenzen nicht zu setzen oder sie nicht einzuhalten. “Ich werde mich ändern” oder “das habe ich so nicht gesagt”, sind ganz typische Aussagen und Versprechen, die einen wieder zweifeln lassen konsequent zu sein und nein zu sagen oder ich, den Kontakt abzubrechen und Beziehungen zu beenden.  Denn da ist diese Hoffnungsschleife im Kopf, dass sich doch etwas ändert. Diese wird von Narzissten unter anderem durch solche Aussagen und Versprechen getriggert. Besonders dann, wenn diese vermeintlich emotional übermittelt werden.

So wie bei Lea, die es einfach nicht schafft vom narzisstischen Paul loszukommen.

Lea war wieder zurück bei Paul, wieder einmal schaffte sie es nicht, sich zu trennen: Er hatte es ihr doch so sehr versprochen, dass er sich diesmal bessern wollte. Tränen liefen über sein Gesicht, er hielt sogar die Tür zu, als sie gehen wollte und flehte sie an zu blieben. Das machte er so oft im Streit. Sie glaubte es ihm wieder, sie hoffte einfach so sehr, dass er sich ändern würde. Wie so oft schon. Er war vor ein paar Tagen wieder mit den Jungs unterwegs gewesen und wieder einmal hat er extrem rumgeflirtet, extrem mit anderen Frauen getanzt. Das hatte zufällig eine Arbeitskollegin beobachtet. Nun hatte Lea ihn damit konfrontiert. Erst hatte er es noch bestritten, geleugnet, überhaupt in der Bar gewesen zu sein, aber dann knickte er doch ein.

Lea schaffte es aber einfach nicht konsequent zu sein.

Denn er fing dann plötzlich wieder extrem an zu weinen und sagte dann, wie sehr er sie liebte. Dann war da die gemeinsame Wohnung, die sie kürzlich erst bezogen hatten. Er wollte sie doch nicht verlieren sagte er. Paul wollte sich doch bessern und er versprach ihr wieder, dass die beiden nun gemeinsam eine Therapie machen wollten. Mit ihrer Liebe werde er sich ändern. Nur sie könnte das erreichen mit ihm. Sollte sie ihm wirklich glauben? Das Versprechen hatte er ihr schon oft gegeben. Aber sie hoffte so sehr, dass es diesmal anders werden würde, da war wieder diese Hoffnung in ihr. Dabei war Paul dafür bekannt nie lange treu zu sein und hatte in seinen Ex-Beziehungen viele Scherben hinterlassen. 

Man glaubt, dass alle sehen, was man nicht kann

Kommt man aus einem narzisstischen Umfeld, so ist man mitunter selbst eher ein Tiefstapler und häufig davon überzeugt, nicht genug und nicht richtig zu sein in dem, was man tut. Auch wenn man beispielsweise beruflich äußerst erfolgreich ist, ist man nicht überzeugt davon wirkliche Kompetenz zu besitzen. Man findet selbst und auch andere scheinbar immer wieder Fehler und Lücken als Beweis dafür, dass sämtliche Aus- und Weiterbildungen und ein Studium nicht genug sind. Somit ist man selbst mitunter alltäglich sein schlimmster Kritiker und nicht sein eigener Freund.

Narzissten sehen diese Unsicherheiten leider sehr schnell

und ziehen ihre narzisstische Zufuhr daraus, ihr Gegenüber genau in diesem Bereich immer wieder zu verunsichern. Sie halten ihnen vermeintliches Nichtkönnen und angebliche Fehler vor, stellen diese bloß. So kann sich dieses ungesunde Denkmuster – vermeintlich nichts zu können,  inkompetent zu sein und ständig Fehler zu machen, leider gerade in einem narzisstischen Umfeld  immer wieder bestätigen. Besonders dann, wenn man es nicht erkennt und keine klaren Grenzen setzt. Das ist Gift für den eignen Selbstwert. Resilienz aufzubauen und sich nicht verunsichern lassen ist besonders hier wichtig, dazu gleich mehr.

Resilienz aufbauen: Denn man glaubt oft, wenn man aufgibt, dann scheitert man 

Eine ganz schwierige Auswirkung aus einem narzisstischen Elternhaus kann man mit dem Thema „aufgeben“ haben. Man hält sehr lange an Plänen und auch (narzisstischen) Menschen fest. Zudem glaubt oft auch, dass man ein Verlierer ist, wenn man nicht durchhält. Man ist davon überzeugt, dass es daran liegt, vermeintlich zu scheitern, weil man sich selbst nicht genug angestrengt hat. Dabei ist das oft gar nicht so, denn viel Dinge im Leben lassen sich nicht beeinflussen und sind von vielen anderen Faktoren als  man selbst abhängig. Aber ein narzisstisches Umfeld suggeriert es einem oft: Du hast alles in der Hand, Du darfst nicht aufgeben. Aufgeben, das heißt gescheitert zu sein. Dieses Denken kann man sehr verinnerlicht haben. Oft kann sich hier durch ein narzisstisches Elternhaus hier ein ganz falsches Denkmuster manifestiert haben. Wie das entstehet, darauf gehe ich unter anderem auch in meinem aktuellen Buch ein. 

Sarah hatte sich vorgenommen, für einen Halbmarathon teilzunehmen und zu trainieren. Nun lag sie eine Woche vor dem Lauf krank im Bett, aber sie konnte es nicht akzeptieren. den Lauf nicht zu machen Der Arzt riet ihr ab zu laufen, aber Sarah schleppe sich trotzdem hin. Sie schleppte sich durch die 20 Kilometer, aber hatte Monate danach noch gesundheitlich Problem mit der Atmung. Spaß machte es auch nicht. Aber sie wollte einfach nicht scheitern. Aufgeben war nie eine Option für sie, wie so oft im Leben. Auch wenn sie damit ihre Gesundheit riskierte.

 

Woran liegt das? 

Es kann sein, dass sich diese Denkmuster bereits seit der Kindheit mit narzisstischen Eltern einbrennt haben. Als Kind ist man an allem Schuld, muss sich anstrengend und sich bemühen gemocht zu werden. Als Kind in einem lieblosen, narzisstischen Elternhaus lebt man in der Hoffnung, dass sich etwas ändert und man als Kind etwas ändern kann, damit sich beispielsweise die Stimmung der Eltern oder ihre Beziehung zueinander bessert. Denn das suggerieren die Eltern oft: “Du musst Dich mehr anstrengen”. Ungesunde Glaubenssätze von zu Hause prägen sich oft sehr tief ein.

 

Resilienz aufbauen: Was kann man selbst tun? 

Es ist sehr gut, das eigene Elternhaus und auch ein narzisstisches Klarer zu sehen. Die möglichen ungesunden Dynamiken, in denen man sich lange bewegt hat oder noch immer in einem narzisstischen Umfeld hat, zu erkennen. Das hilft zu verstehen, wie ein Denkmuster möglicherweise entstanden ist. Es hilft zudem sehr um mehr Verständnis für sich selbst, seien Gefühle und auch sein Verhalten zu bekommen. Es hilft zudem, Dinge und Umstände, auch Menschen, die man ändern kann, akzeptieren zu lernen. Verantwortung abzugeben. Aber auch Abgeben und Beenden immer auch als Möglichkeit und nicht als Scheitern sehen.

Noch mehr Informationen und praktische Tipps bekommst du auch in meinem Video zu diesem Artikel “Video Resilienz aufbauen”:

Sei nicht streng mit dir, mache dir keine Selbstvorwürfe

Sei nicht streng mit dir, mache dir keine Selbstvorwürfe, wenn du dich auf den Weg machst, dein stark narzisstisches Umfeld näher zu betrachten:
»Warum habe ich es nicht früher gemerkt?«   »Ich muss mich jetzt zusammenreißen und nach vorne schauen.«   »Vielleicht bin ich auch zu empfindlich. Was jammere ich überhaupt, anderen geht es noch schlechter.«
Hör auf, damit dir solche Sätze zu sagen und so unnachsichtig zu sein, strenger als ein Richter mit dir wäre. Sei dir in so einer Phase ein richtig guter Freund und besonders lieb mit dir.🫶
© aus meinem Buch „Die Maschen der Narzissten” 

Denkmuster von Narzissten und Narzisstinnen

Es gibt ganz typische Denkmuster von Narzissten und Narzisstinnen, die sich in ihrem alltäglichen Verhalten oft widerspiegeln. Denn sie haben häufig sehr spezielle Ansichten unter anderem über Themen wie Wissen, Geld oder Familie. Diese zeigen sich auch in ihrem alltäglichen Verhalten im Umgang mit Menschen in ihrem Umfeld. Denn häufig werten sie diese ab, betrügen sie oder setzen sie emotional ständig unter Druck. Wir schauen uns in meinem neuen YouTube-Video (das verlinke ich dir auch noch einmal unten), wie auch hier in meinem Blogartikel dieses Thema heute einmal genauer an. Was sind typische Denkmuster von Narzissten und Narzisstinnen?

Ich habe drei ganz typische Denkmuster für dich hier zusammengestellt:

1.) Denkmuster von Narzissten: „Wer sich viel Teueres leisten kann, wie unter anderem ganz exklusive, teuere Reisen, besonderen Besitz, der hat viel Geld und der ist dann auch sehr intelligent!”

Für Narzissten hat Geld eine besondere Bedeutung. Denn Geld und Besitz ist oft für die gleichgestellt mit Macht. Aber oft aus ihrer Sicht steht dieses auch immer in Verbindung mit Intelligenz. Haben Menschen scheinbar viel Geld, dann sind diese aus ihrer Sicht – aufgrund dieser Tatsache – dann eben auch besonders smart. Ein simpler Rückschluss, der aber in ihre einfache Schwarz-Weiß-Sicht passt. Gerne fallen dann von ihnen in dem Zusammenhang auch Begriffe wie „Hochbegabt“ oder “Hochintelligent”. Narzissten feiern, bejubeln und blenden sich dabei dann auch gegenseitig: „Agnes war mit ihrem Mann jetzt auf einer Kreuzfahrt, die können es sich leisten, er ist auch bei der Behörde – ein sehr intelligenter Mann, sonst könnten sie sich das auch.” Heißt es da von der narzisstischen Nachbarin Martina, als sie über einen andere Nachbarn redet. Dass ihre Nachbarn aber ständig über ihre Verhältnisse leben und der Mann von Agnes als Aushilfe in der Behörde arbeitet, das erwähnt sie nicht. (Womit ich selbstverständlich nicht sagen möchte, dass Aushilfsjobs wertlos sind, im Gegenteil). Aber das zeigt, dass Narzissten sich selbst auch oft blenden lassen oder sich eigene Geschichten zusammenreimen. 

Wie wir wissen ist so ein Denkmuster ein Trugschluss

Denn es gibt Menschen sind über Glück an Geld gekommen, wie Schenkungen, Erbe etc.. Es gibt sehr smarte Menschen, die eher Tiefstapler sind, die nicht mit Geld und Besitz prahlen und denen es auch nicht wichtig ist. Nicht selten gibt es aber ebenso Menschen und auch einige Narzissten, die leben über ihre Verhältnisse. Die leben in Saus und Braus auf Kosten anderer aber sind hoch verschuldet. Gerade Narzissten stehlen Menschen Ideen, nutzen sie aus, sind schamlos, bezahlen sie nicht und kommen so zu Geld. Das ist dann eher Abgezocktheit und betrügerisches Talent als eine geistige Hochbegabung.

Einen Funfact gibt es bei dem Thema: Denn es blenden Narzissten sich so dann auch gegenseitig in ihrer Bubble. Ihnen wird da zum Verhängnis, dass  Narzissten selbst unbedingt zu der Gruppe der aus ihrer Sicht “Reichen und Intelligenten” zählen wollen und das mit möglichst einfachen Mitteln. Das lockt wiederum andere abgezockt Narzissten auf den Plan, die ihnen dann dubiose, überteuerte Angebote – wie Reisen, Immobilien oder dubiose Dienstleistungen – verkaufen. Dass sie selbst dann dadurch oft die sind, die genau aufgrund ihres Trugschlusses so auch ganz leicht von anderen Narzissten über den Tisch gezogen werden, das merken sie selbst gar nicht. Schließlich glauben sie von sich selbst auch oft, dass sie sind schlauer als der Rest der Welt (Dunning-Kruger-Effekt).
Du solltest dich also selbst davon nicht blenden lassen, sondern immer ganz genau hinschauen und nicht leichtgläubig sein. Auch wenn viele Menschen etwas kaufen oder an etwas teilnehmen hat das oftmals keine Bedeutung hinsichtlich der Qualität.

2.) Denkmuster von Narzissten: „Dann drücke ich eben auf die Tränendrüse, dann haben sie schon Mitleid und ich komme zum Ziel. Das merkt doch sowieso keiner, dass ich sie zum Narren halte.“

Narzissten verkaufen zur Not – im übertragenen Sinne – ihre eigene Mutter, um irgendwie ihre eigenen Ziele im Alltag zu erreichen, erfolgreich zu sein oder auch um an Geld zu kommen. Sie haben häufig keinerlei Loyalität, kein schlechtes Gewissen, Lügen oft und sehen nur sich und ihre eigenen Bedürfnisse. Schlimm wird es, wenn ihnen die Felle wegschwimmen, sie in Geldnot geraten, Aufmerksamkeit fehlt oder Erfolg ausbliebt. Dann muss das gesamte Umfeld herhalten, um das Ruder doch noch herumzureißen und an ihr Ziel zu kommen. Hier wenden sie dann unterschiedliche Maschen an. So versuchen sie nicht selten über emotionale Erpressung ihre Ziele zu erreichen. Das – wie auch andere typische Verhaltensweisen sind unter anderem auch Thema in meinem aktuellen Buch

Emotionale Druck von Narzissten, drei Beispiele für dich:

    • Die Tochter und ihre psychischen Probleme werden von der Mutter missbraucht, um Aufmerksamkeit auf der Arbeit,  Vorteile und Mitleid zu bekommen und den Urlaub nach Wunsch und Sonderregelungen zu erhalten. Das alles, obwohl die Mutter sich überhaupt nicht um ihre Tochter und ihre Probleme kümmert. Sie sogar mit ihren Problemen alleine lässt.
    • Der narzisstische Chef wird im Meeting scheinbar sentimental, muss sich eine Träne verdrücken und erzählt herzzerreißende Stories über das Start-Up, die schwierige finanzielle Situation. Dann fordert er die Mitarbeit auf, auf Gehalt zu verzichten für den Fortbestand des Start-Ups im nächsten Jahr. Im Meeting mit seinem CEO Marketing alleine nach dem Meeting fragt er diesen: “Wie war ich, haben sie es gefressen? Ich selbst habe keine Lust hier in den nächsten Monaten auf irgendwas zu verzichten!”
    • Die prominente Ehefrau – narzisstische Influencerin – gibt traurige Interviews über ihr Privatleben und beschämt damit und peinlichen Geschichten auch ihren Mann und Kinder mit ganz unangenehmen Geschichten. Sie sieht aber nur sich und ihre derzeit schwindenden Follower und will wieder wachsen – um jeden Preis.

3.) „Ich frage einfach was, das macht man ja so. Aber dann rede ich eh’ wieder über mich. Denn ich bin sowieso viel interessanter als alle hier auf der Veranstaltung. Diese Idioten interessieren mich doch nicht.“

Von der Sprache von Narzissten habe ich Euch schon oft berichtet. Narzissten haben eine oft sehr spezielle Art der Kommunikation. Sie selbst reden gerne und viel. Sie hören anderen überhaupt nicht gerne zu und interessieren sich nicht besonders für ihr Umfeld. Deswegen stellen Narzissten Fragen, nur um die gleichen Fragen über sich selbst gestellt zu bekommen. Über diese (von mir schon oft beschriebenen Art der Konversation) habe ich jetzt sogar einen Namen gehört, den ich zum unglaublich passende finde. Das sogenannte  “Boomerasking”, denn wie ein “Boomerang” wird die Konversation von Narzissten nur gestartet, um sie quasi wieder zurück zu sich selbst zu holen. Das Wall-Street-Journal bezeichnet es in ihrem Artikel als “ein großes, egozentrisches Foul in der Konversation“, wie passend. Für Narzissten ist diese Art der Konversation häufig leider an der Tagesordnung und ganz normal. Denn es spiegelt auch das Denkmuster von Narzissten wider. Darauf kannst du mal bei Narzissten achten: Sie interessieren sich nicht für dich in einer Konversation (außer sie bekommen hilfreiche Infos oder sie bekommen ihre Neugierde befriedigt), sondern für sich selbst. Umso wichtiger auch das seine klaren Grenzen zu setzen.

Mehr typische Denkmuster von Narzissten, die Auswirkungen dieser auf ihr Verhalten sowie ganz viele weitere Infos und praktische Tipps zum Thema gibt es auch in meinem neuen Video zum Blogartikel: zum Video typische Denkmuster auf YouTube:

Narzisstische Schwester

Nach der eigenen Erkenntnis, vielleicht selbst stark narzisstische Eltern zu haben, kommt man im Laufe der Zeit oft darauf, sich auch einmal die Geschwister und ihr Verhalten genauer anzuschauen. Denn häufig fragt man sich: “Wieso versteht meine Schwester das alles nicht mit den narzisstischen Eltern, wieso verteidigt sie sogar ihr Verhalten oder redet es schön?” Oder man erkennt, dass bei genauer Betrachtung auch ihr Verhalten einem selbst als Schwester oder Bruder einfach nicht guttut.

Denn beim Thema Narzissmus sollte man immer sehen, dass selbst dann, wenn man mit einer Schwester aus einem stark narzisstischen Elternhaus kommt, die Auswirkungen ganz unterschiedlich sein können. Die Ursachen dafür vielschichtig: verschiedene Rollen, die des goldenes Kindes oder des Sündenbocks, die man innehatte. Aber auch die unterschiedlichen Persönlichkeiten und Charakterzüge beeinflussen die Auswirkungen und Entwicklung. Deshalb kann es sein, dass ein Geschwisterteil stark narzisstisch ist, das andere aber genau das Gegenteil im alltäglichen Verhalten zeigt und diesem sogar eine gesunde Portion Narzissmus fehlt. Das führt dann zu ganz unterschiedlichen Dynamiken im Verhalten der Schwester und auch im Umgang mit ihr.
Das
Problem ist oft, dass man als Bruder oder Schwester denkt “Geschwister lieben sich doch- immer, diese viel beschworene Geschwisterliebe”. Leider ist das bei einer narzisstischen Schwester oft überhaupt nicht der Fall. Im Extremen tun sie dem eigenen Leben und der (psychischen) Gesundheit sogar überhaupt nicht gut und schaden diesem sogar. Wenn dich das Thema interessierte, empfehle ich dir als Ergänzung auch mein Buch mit vielen weiteren Infos und Tipps zur narzisstischen Schwester.


Was sind drei typische Anzeichen einer narzisstischen Schwester

Die narzisstische Schwester bildet den Mittelpunkt der Familie

Ihr Wille wird permanent von den Eltern und allen anderen in der narzisstischen Familie umgesetzt. So ist es in der Kindheit gewesen und so ist auch heute noch. Die narzisstische Schwester ist laut, schreiend und hat scheinbar immer Recht. Erreicht sie so ihre Ziele nicht, veranstaltet sie Dramen.

So ist ihr Auftreten: Denn schon als kleines Kind tyrannisierte sie so die gesamte Familie. Sie hatte ihren eigenen Willen, den sie um jeden Preis durchsetzte. Als Bruder oder Schwester stand man als Kind immer nur daneben, bekam den Rest und musste das alles aushalten. So ist es häufig als Erwachsener einer narzisstischen Schwester immer noch: Weihnachten wird geplant, wie sie es will, sie sucht die Restaurants aus und nur sie weiß, wie Kindererziehung funktioniert (obwohl sie keine gute Mutter es). Es zieht sich wie ein roter Faden durch das eigene Leben der Geschwister, dass sie sich selbst zurücknehmen. Das ist nicht nur wahnsinnig anstrengend für diese, sondern ärgert diese sehr, sich ständig zurückzunehmen, in ihrem Schatten und der zweiten Reihe zustehen. Aber auch immer das bekommen, was “übrig” ist.

Beispiel Lena und die narzisstische Lisa

Lena und Lisa sind Schwestern. Beide sind total verschieden: Lana war schon immer die Ruhige und zurückhaltende in der Familie. Sie war die Stütze für alle, hatte immer ein offenes Ohr. Ganz anders war da Lisa. Sie war schon immer die Laute und bildete den Mittelpunkt, was für Lena immer bedeutete in der zweiten Reihe zu stehen. Heute kam Lena von der Feier ihrer Eltern zurück und war wieder einmal total niedergeschlagen. Ihre Schwester hatte sich wieder einmal permanent in den Mittelpunkt gestellt. Aber als es am nächsten Tag ums Aufräumen ging. war sie schnell verschwunden. Mit den Worten “Schwesterherz, Du weißt ja, ich muss morgen beruflich nach Barcelona. Machst Du das schnell hier, hast es ja nicht so weit nach Hause. Danke,  Sweetie” und weg war sie. Es kotzte Lena so an, von ihrer narzisstischen Schwester so abwertend behandelt zu werden. Aber hatte aber irgendwie keine Wahl, denn sie wollte ihre Eltern nicht im Stich lassen. Aber immer wurde ihre Hilfe von allen als selbstverständlich angesehen. Sie hatte schon Sorge, wie es wird, wenn die Eltern eventuell einmal pflegebedürftig werden. 

Die narzisstische Schwester braucht ständige Betreuung und ist scheinbar hilflos  

Eine narzisstische Schwester simuliert Krankheiten oder tun nichts, um einen Krankheitszustand zu verbessern. Es können wirkliche Erkrankungen sein, bei denen sie aber überhaupt nicht complient sind. Aber auch Krankheiten, die es gar nicht gibt: Angeblich Bauchschmerzen – wenn sie früher etwas im Haushalten helfen sollte –  die weg waren, wenn Freunde an der Tür klingelten. Oder die Migräne heute, wenn sie dafür zuständig wäre, etwas für die Nichte abzuholen, was sie zugesagt hatte und es nicht macht. Aber am Abend in ihrem Status bis tief in die Nacht feiert. Das alles will oder kann man lange nicht sehen, beziehungsweise für sich selbst schlecht einordnen. Denn man möchte einer narzisstischen Schwester nicht unrecht tun und kennt ihre extremen Reaktionen auch, wenn man bei ihr etwas hinterfragt oder sie kritisiert. 

Eine narzisstische Schwester kann oft nicht mit Geld umgehen und ist ausnutzend und gierig nach Geld 

Narzisstische Schwestern triggern ständig die Schuldgefühle ihrer Geschwister und versuchen so oft, sich finanzielle Vorteile zu erschleichen. Während der Kindheit und auch später soll die Familie einspringen. Aber auch beim Thema Erbe. Dabei tischen sie der Familie die wildesten Lügen- und Mitleidsmärchen auf, um an ihr Ziel zu kommen: Sie haben doch immer so viel Pech im Leben oder wurden immer benachteiligt. Bei genauen Hinsehen sind (gerade verdeckte Narzissten besonders)  faul und verschwenderisch.
Denn finanziell ist die narzisstische Schwester aufgrund ihres maßlosen Lebensstils vielleicht auch immer Pleite. Aber kann mit Geld auch im Alltag einfach nicht umgehen. Dabei soll in finanziell brenzligen Situationen – wie selbstverständlich – dann die Familie aufkommen: Die Eltern und im besten Fall dann später auch die Geschwister. dabei ist sie diesen gegenüber – auch wenn es ihr finanziell gut geht unfassbar geizig. Sie kauft keine Geschenke, überlässt dies gerne anderen, schmückt sich aber dann trotzdem mit ihnen.

Beispiel Ole und Mirjana

“Nein Mirjana, diesmal kann ich Dir nichts geben. Mirjana – bist Du noch da?” Ole telefonierte mit seiner narzisstischen Schwester Mirjana. Immer wieder fragte sie ihn nach kleineren Geldbeträgen, aber diese summierten sich langsam. Sie zahlte es auch nicht zurück, schließlich hatte er als Beamter aus ihrer Sicht sowieso genug Geld. Damit beleidigte sie ihn ständig: “Na, wie viel Stunden hast Du heute wieder in der Behörde geschlafen?!” Zog sie ihn auf – aber sein Geld nahm sie trotzdem immer gerne. Er hatte schon Angst davor, wie es sein würde, wenn ihre Mutter sterben würde. Da gab es das Haus, was Mirjana haben wollte. Aber sie hat nicht das Geld ihn auszuzahlen, weil sie verschwenderisch lebte. Sie übte jetzt schon seit Jahren emotionalen Druck auf ihn aus, auf seien Erbteile später zu ihren Gunsten zu verzichten.

Fieser Konkurrenzkampf um die wenige Liebe und Aufmerksamkeit der narzisstischen Eltern 

Früher und auch heute kann es diese in ungesunden, narzisstisch geprägten Familienstrukturen geben. Es geht beispielsweise darum, wer schöner, schlauer oder in der Schule besser und später im Beruf erfolgreicher ist. Die narzisstischen Eltern heizen den Konkurrenzkampf im Hintergrund noch an. Eine narzisstische Schwester kämpft hier mit allen und vielen unfairen Mitteln: Sie macht die Geschwister bei den Eltern schlecht, wertet Erfolge oder den Partner ab. Sie lästert permanent und stundenlang am Telefon mit den narzisstischen Mutter als ungesund verbündete über die eigenen Geschwister. Da sie sich diese die ungesunden Verhaltensweisen von ihnen abgeschaut hat, sprechen diese hier auch “eine Sprache”


Was sind die Auswirkungen einer narzisstischen Schwester 

Als Schuster oder Bruder kümmert sich häufig zu viel um eine narzisstische Schwester. Man nimmt sich zudem – wie schon erwähnt – ständig zurück, fragt bei ihr nicht um Hilfe, sondern wird der permanente Geber und total ausgenutzt. Eine ständige Unterwerfung bei der Schwester aus Angst vor Reaktionen kann eine weitere negative Auswirkung sein. Als Schwester oder Bruder einer narzisstischen Schwester toleriert man leider sehr lange mieses, ausnutzendes Verhalten. Das startet bereits als Kind und geht dann lange so weiter, bis man selbst erkennt, dass das nicht gut ist für das eigene glückliche Leben.

Denn irgendwann kommt einem all das Verhalten komisch vor und das ist der wichtige erste Schritt

Man kommt Lügenmärchen oder vorgetäuschten Krankheiten auf die Schliche. Als Bruder oder Schwester merkt man, dass man ausgenutzt wird und wurde. Zudem sieht man die Dynamik, dass man ständig schuldig ist und das Gegenüber das scheinbare Opfer. Das schmerzt oft aber bringt einem wichtige Klarheit und Realität in sein eigenes Leben. Oft kann man auch als Erwachsener und mit etwas Abstand erkennen, wie man selbst innerhalb der narzisstischen Familienstrukturen ausgenutzt worden ist. Das zu erkennen ist aber wichtig, um dann für sich einzustehen und seine ganz klaren Grenzen zu setzen 

Meine Tipps bei einer narzisstischen Schwester 

Es ist überhaupt ein riesengroßer Schritt, erste ungesunde Dynamiken überhaupt zu sehend. Denn aus einem narzisstischen Elternhauses kommend ist das – aufgrund ganz unterschiedlicher Faktoren – oft gar nicht so leicht. Es ist wichtig, ein aufkommendes Schamgefühl abzulegen, wenn man erkennt, was man alles bei einer solchen Schwester mitgemacht hat, wie man ausgenutzt und lange Jahre behandelt wurde. Denn jetzt erkennt man das Verhalten und macht hoffentlich zukünftig einiges anders. Es wird wichtig werden, schrittweise seine klaren Grenzen zu setzen. Das ist gerade bei narzisstischen Geschwistern nicht leicht. Nein zu sagen und die Reaktionen auszuhalten, das kann man durchaus lernen.

Ein ausführliches Video zum Thema mit weiteren Infos und praktischen Tipps findest du auch auf meinem YouTube Kanal: Video narzisstische Schwester

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