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Autor: Marie

Hi, ich bin Marie, eine sport- und reisebegeisterte Expertin für das Thema Narzissmus. Mit langjähriger Erfahrung als Bloggerin und mittlerweile über insgesamt 400 Artikeln schreibe ich hier seit 2016 jeden Samstag zu den Themen Narzissmus, psychische Gesundheit, Psychologie und gesunder Selbstwert. Seit 2016 betreibe ich zudem mit viel Herzblut und Leidenschaft meinen YouTube-Kanal »Narzissmus verstehen«, der mittlerweile über 60.000 organisch gewachsene Follower hat. Darüber hinaus bin ich Autorin des Ratgebers „Die Maschen der Narzissten“, der in der vierten Auflage beim Gräfe und Unzer (GU) Verlag erschienen ist. Zudem biete ich professionelle Beratung und auch Coaching an. Alle Inhalte meines Blogs und meiner weiteren Plattformen sind urheberrechtlich geschützt. 🫶 Marie

Unsicherheiten durch narzisstische Eltern

Kommt man aus einem stark narzisstischen Elternhaus. ist oft mit geringem Selbstwert ausgestattet und ein unsicherer Mensch. Das kann das eigene Leben als Erwachsener stark belasten. Was sind Anzeichen solcher Unsicherheiten? Ich habe heute einmal ein paar Punkte für dich zusammengestellt.

Anzeichen für innerliche Unsicherheiten durch stark narzisstische Mutter und Vater

Du wirst als Kind ständig nicht ernst genommen und belächelt – und das ist noch heute so

Das Gefühl, ständig nicht ernst genommen zu werden, ob von der Eltern, Freunden oder Geschwistern das ist ein alt bekanntes Gefühlt. Ideen und Gedanken werden belächelt, es werden Scherze gemacht über das Aussehen oder Erfolge ins Lächerliche gezogen. Was als Kind bereits begann mit Worten der narzisstischen Mutter wie “rede Du mal wieder, Du Schlauischlau”, setzt sich im Erwachsenenleben im schlechtesten Fall auch in der narzisstischen Partnerschaft und im Job fort. Die eigene Meinung ist in der Partnerschaft nicht wichtig, so sehr man auch auf Anerkennung hofft und versucht, sich nicht ständig abwerten zu lassen, schafft man es nicht, sich durchzusetzen. Narzisstische Freunde lachen einen aus, wenn man etwas erzählt oder die narzisstische Schwester belächelt nur müde eigene Wünsche für den Familienurlaub und die Organisation des gemeinsamen Weihnachtsfests.

Als Kind fühlst du dich verantwortlich für die Stimmung im Umfeld und leider besonders auch für die schlechten Vibes

Sehr aufmerksam mit dem Umfeld zu sein, jede Stimmung zu erfassen und negative Vibes auf sich zu beziehen. Das kann ein alt bekanntes Muster aus der eigenen narzisstischen Familie von früher sein. Warst du als Kind für die gute Laune der narzisstischen Mutter zuständig, so ist es heute vielleicht deine Rolle im eigenen Freundeskreis oder im Job. Ständig für andere da zu sein, die Freundinnen aufzumuntern und zu unterhalten oder im Job beim launischen, narzisstischen Chef ständig für gute Stimmung zu sorgen, das bist du zwar gewohnt, aber wird zur täglichen Belastung. Diese Rolle ist nicht nur emotional kräftezehrend, sondern frisst auch wahnsinnig viel eigene Lebenszeit und Lebensglück. Innere Stärke zur gesunden Abgrenzung fehlt hier leider oft.


Unsicherheiten durch narzisstische Eltern durch den tiefen Glauben, dass du selbst nicht liebenswert bist

Leider gehören Abwertungen in narzisstischen Elternhäusern zum Alltag dazu. Schimpfwörter und Abwertungen vom narzisstischen Vater oder einer narzisstischen Mutter, sogar miese Spitznamen sind in solchen Elternhäusern im Extremfall normal. Es sind Sätze, die immer wieder gesagt werden, wie „Du wirst so wie Du bist, so anstrengend und anspruchsvoll nie einen Mann finden“ Oder auch  „Keiner wird Dich so, wie Du bist einstellen“ . „Kein Wunder, dass Du keine Freunde hast“. Diese Sätze brennen sich ganz tief bei dir ein. Dann, wenn ganz normale Rückschläge im Leben kommen, ziehen sie dich und deinen Selbstwert so richtig runter. Du lernst nicht, an dich zu glauben, dich zu mögen, wie du bist und dein Aussehen zu lieben. In dir gibt es da diesen miesen Kritiker im Kopf, selbst dann, wenn du schon lange nicht mehr zu Hause bist.

Du siehst ständig deine vermeintlichen „Fehler“ – verursacht durch permanente Verunsicherungen deiner narzisstischen Eltern 

So wie die narzisstische Mutter früher oder der Vater dich ständig kritisiert und nie gelobt haben “hast du schon wieder nicht ordentlich abgewaschen”. “Wer solche Fehler im Abi macht, muss sich nicht wundern, dass aus ihm nichts wird” oder “Naja, du warst nie leicht als Kind, immer anstrengend”, machst du dich heute selbst fertig. Du kennst deine vermeintlichen Fehler ganz genau. Ständig versuchst du, dich zu optimieren. Im Job machst du zahlreiche Weiterbildungen, versuchst für alle Menschen im Umfeld immer da zu sein, die Familie glücklich zu machen. Trotzdem machst du aus deiner nicht genug, verurteilt sich ständig wenn du etwas falsch machst. Du machst dich runter, genau mit den Worten, die deine Eltern früher gesagt haben. Das ist Gift für den eigenen Selbstwert und eine eigene innere Stärke.

Noch mehr zu dem Thema aber auch ganz viel Tipps und Tricks bei Selbstwertproblemen gibt es in meinem  YouTube-Video zum Artikel: Selbstwert stärken, wenn man aus einem narzisstischen Umfeld kommt: Meine Tipps für dich”:

Verhalten narzisstischer Vater

Narzisstische Väter haben oft auch langfristig stark negative Auswirkung auf das Leben ihrer Kinder. Innerhalb der Familie ist der narzisstische Vater oft über viele Jahre eine große Belastung für alle Familienangehörigen. Häufig glänzt er vor allem durch Abwesenheit, er ist bei wichtigen Events nicht da und hört nie wirklich richtig zu. Ist er aber da, behandelt er die Mutter hinter verschlossenen Türen abwertend. Aber auch di eigenen Kinder haben bei solchen Vätern oft keinen guten Stand, sie dienen als Blitzableiter ihrer oft miesen Stimmungen und Launen. Ich habe im Rahmen meiner Videoreihe “#meine10” in diesem Blogbeitrag vier Punkte zusammengestellt, die einen stark narzisstischen Vater sehr häufig ausmachen (können):

1. Ein narzisstischer Vater hat keine emotionale Connection zu seinen Kindern. 

Zuneigung ist bei diesen Vätern, wenn sie sporadisch da ist, immer an Bedingungen oder mit Situationen verknüpft, in denen sie einen Vorteil davon haben (Image). Einfach nur geliebt zu werden? Das ist das Gefühl, was Kinder narzisstischer Väter nie wirklich erleben. Es gibt nur selten eine wenn überhaupt kleine emotionale Bindung. Umarmungen und aufbauende, liebevolle Worte gibt es – wenn überhaupt – in der Öffentlichkeit. Dann, wenn der Vater mal Aufmerksamkeitswirksam der Tochter oder dem Sohn bei einer Feier über den Kopf streichelt, das Kind bei einer Gratulation zur Hochzeit für das Foto umarmt oder vor anderen mit den Kindern prahlen kann. Zu Hause kommt so etwas nie vor, da herrscht oft eine extrem kalte Atmosphäre, explosive, emotionale Verhaltensweisen und abwertende Bemerkungen eines solchen narzisstischen Vaters sind  leider an der Tagesordnung.

Lisa kannte es als Kind, wenn sie auf Feiern der Familie oder Freuden der Eltern waren, streichelte ihr Vater Steffen ihr über den Kopf. “Meine Große”, sagte er dann. Es war aber die einzige Zuneigung, die sie überhaupt von ihm bekam. Zu Hause war er grob, wurde schnell laut, beschimpfte sie und ihre Geschwister ständig. Heute als Erwachsene kämpfte sie noch immer darum, dass er sie sah. Immer wieder konnte er sich angeblich nicht merken, was sie beruflich machte. Immer wieder belächelte er ihre Partner. Dabei sehnte sie sich so einmal nach Zuneigung von ihm oder ein wenig mehr Interesse. 

2. Narzisstische Väter präsentieren sich nach außen gerne als Charmante und treu sorgend.

Intellektueller, sozial, caritativ sowie kirchlich engagierte Vater, sind ebenfalls beliebte Images von Narzissten.Oder er ist der angesagte DJ oder Fitness-Influencer, der sich gerne mit seinen Kids zeigt. Der Vater ist der einfühlsame, kirchlich extrem engagierte Pastor oder Pfarrer, der immer ein offenes Ohr für alle Menschen der Gemeinde hat. Er ist ein sehr zuverlässiger, ruhiger Mitarbeiter in der Buchhaltung. Aber das ist alles nur eine Fassade:

Verhalten narzisstischer Vater: “Behind the Scenes”

Hinter den Kulissen behandelt er die Kinder und Mutter hinter verschlossenen Türen schlecht, macht sie ständig runter, lässt sich bedienen. Er lässt seine schlechte Laune oft in Form von Wutausbrüchen an der Familie aus. Abwertungen jeglicher Art und Übergriffigkeit (wobei das der Extremfall ist) gehören zum Alltag. Manchmal feiern sie selbst nach außen ihre konservative Art, bezeichnen sich sogar als narzisstisch, aber eben von der angeblichen “freundlichen Sorte Narzisst”. Hinter den Türen herrscht Angst und (emotionale) Gewalt. Kinder erleben selbst, wenn der Vater schlechte Laune hat, unberechenbar mit seinen Wutanfällen ist. Sie stellen sich mitunter schützend vor die Mutter und werden so selbst zur Zielscheibe. Das alles nicht in sozial schwachen Familien sondern auch durchaus finanziell gut gestellten Umfeld und scheinbar angesehen, prestigereichen Familien. Das macht es den Kindern oft noch schwerer aus den Schatten dieser Familien zu treten.

3. Ständige Ausreden des Vaters, warum er sich ständig nicht um seine Familie kümmert

Ein narzisstischer Vater glänzt bei seinen Töchter, Söhnen und auch der Mutter vor allem durch eines: seine ständige Abwesenheit. Die Arbeit oder sonstiges Engagement sind ständig Ausreden, dass er sich innerhalb der Familie nicht kümmert oder da ist, wenn man ihn braucht. Aber es ist erstaunlich, wie sie sich in Szene setzen und scheinbar um andere Menschen wie die eigene Mutter oder dem Sportverein kümmert, während die eigenen Kinder täglich von ihm vernachlässigt werden.

4. Er ist “Opfer der bösen Mutter” und beschwert sich darüber, wie schwierig die eigene Ehe ist

Diese Dynamik ist fatal, denn nicht selten kommt man deshalb dem Thema lange nicht auf die Schliche: Der “arme Vater” ist – seitdem man als Kind denken kann – das Opfer der verrückten und selbstsüchtigen, faulen oder karrieregeilen Mutter. Kinder möchten helfen und zuhören, werden so Verbündeter des Vaters, bekommen darüber ein wenig Zuneigung von ihm.

Verhalten narzisstischer Vater: Dynamik mit narzisstischem Vater erkennen

Dabei werden sie bei genauem Hinsehen als Seelenmülleimer benutzt. Ein narzisstischer Vater entlastet sich so, für die Kinder wird diese Dynamik oft zu einer großen Belastung, denn wo sollen sie hin mit den Informationen und auch Emotionen. Zudem brennt sich diese – für den Vater sehr komfortable Rolle – des Vaters als “Opfer der Mutter” oft so weit ein, dass man fast alles, was er macht oder nicht macht, damit entschuldigt. Auch als Erwachsener. Dabei verkennt man nicht selten, dass dieser sich in seiner Rolle gut eingerichtet hat und nicht sieht, dass dieser gehen könnte, es aber gar nicht möchte. Dazu gehe ich auch in meinem aktuellen Buch genauer ein.

Es gibt zudem ein Video zum Artikel mit vielen praktischen Tipps für dich:

Narzissmus im Alter

In diesem Blogartikel geht es heute um Narzissmus im Alter : Narzissten und Narzisstinnen (du kannst die Geschlechter immer ganz beliebig tauschen, das weißt du ja.), die noch fit sind, aber bereits im Rentenalter befinden. Sie sind vielleicht Oma und Opa, nehmen am sozialen Leben teil, aber sind nicht auf Pflege angewiesen. Denn zu dem Thema pflegebedürftige Narzissten habe ich kürzlich einen anderen Artikel veröffentlicht.

Ältere Narzissten sind oft in vielen unterschiedlichen Beziehungen extrem anstrengend. Im Job, wenn sie einfach nicht loslassen wollen. Oder im Verein, wenn sie jüngere, engagierte Menschen ständig bremsen und blockieren. Aber auch innerhalb der Familie werden ältere Narzissten oft zur Belastung für ihre Töchter und Söhne. Im Alltag und in der Öffentlichkeit nerven sie extrem, weil sie ständig nach Aufmerksamkeit lechzen.

Wie verhalten sich Narzissten im Rentenalter oft? 

Ältere Narzissten blenden mit scheinbarer Weisheit und ihrem Wissen 

Narzissten verwenden extrem alte Redewendungen, reden geschwollen und vor allem viel. Sie brauchen oft nur ein kleines Stichwort, um stundenlang über ihr Leben und ihre Lebensgeschichte zu referieren, immer davon ausgehend, dass alle das hören wollen und von ihren Erfahrungen lernen können. Ältere Narzissten sind kaum zu bremsen und geben ungefragt fast überall ihren Senf dazu. Sie unterbrechen ihr Umfeld und lassen andere Meinungen jüngerer kaum gelten. Im Gegenzug interessieren sie sich aber kaum für andere, tun modere Entwicklungen als “Modeerscheinung” und “brauch ich alles nicht” ab. Dabei sind ältere Narzissten überzeugt davon, selbst älter aber dadurch – ihrer Ansicht nach – eben auch wesentlich wissend(er) und weiser zu sein als alle anderen. Der Dunning-Kruger-Effekt zeigt sich hier meiner Meinung nach oft noch einmal deutlicher.

Da ist der Sohn Linus, dem der Vater Klaus immer wieder stundenlang erklärt, was er wie auf der Hausbaustelle anders machen soll, weil er die Erfahrung hat (Klaus hat vor 40 Jahren ein Haus bauen lassen, ist handwerklich aber vollkommen ungeschickt). Oder Oma Jutta, die der Enkeltochter jedes mal stundenlang erklärt, wie sie was im Haushalt zu tun hat und holt dabei immer wieder weit in die Vergangenheit aus.

Ältere Narzissten nutzen Mitleid als Masche Aufmerksamkeit zu bekommen

Das ist ein schwieriger aber wichtiger Punkt aus meiner Sicht: “Mich behandeln alle schlecht” oder “Ich habe ja niemanden mehr”, sind ganz typische Sätze, wenn ältere Narzissten mal wieder in ihre Opferrolle fallen. Dabei muss man aber aufpassen sich durch diese emotionale Erpressung nicht permanent ausnutzen und schlecht behandeln zu lassen. Einsamkeit ist in der Gesellschaft ein Problem, bei Narzissten ist es aber ein Ergebnis ihres eigenen Handelns. Denn bei genauem Hinschauen behandeln sie Menschen nicht gut, sie nutzen das Umfeld aus, reden schlecht über die eigene Familie und alles andere als dankbar, wenn man ihnen hilft. Somit ist diese Einsamkeit selbst verschuldet. Das sehen sie im Extremfall aber, durch die fehlende eigene Reflektion (die im Alter eher zu- als abnimmt) nicht.

Die Opferhaltung von Narzissten

Sie sehen sich als Opfer des Umfelds und brauchen Menschen, die sich am liebsten rund um die Uhr kümmern, ganz egal wie schlecht sie diese behandeln. Das ist insbesondere für die Familienmitglieder schwer, sich da klar abzugrenzen, will man doch die eigenen Eltern, die Tante oder Oma nicht im Stich lassen. Narzissten nutzen das, und nutzen das Umfeld schamlos aus.

Ältere Narzissten lassen beruflich einfach nicht los

Da ist „der alte Chef“. Er hat zwar das Familienunternehmen übergeben, aber lässt nicht los. Ständig taucht er im Bauunternehmen auf, führt sich auf wie der Chef und richtet Chaos an. Er lässt sich aber auch nichts sagen und keine Grenzen setzen. Denn sein Sohn, der das Unternehmen vor Jahren übernommen hat, hat dadurch intern immer wieder Probleme, weil er von seinen Mitarbeiten einfach als Chef nicht ernst genommen wird. Papa ist eben immer noch der heimliche Chef.

Ältere Narzissten sind nur am Meckern und Kritisieren 

Gerade verdeckte Narzissten sind oft muffelig und mies gelaunt, verbreiten so ständig schlechte Stimmung. Diese Negativität älterer erwachsener Narzissten steigt im Alter an. In einer anderen Studie fanden Zhang et al. (2022) heraus, dass sich die verbalen Äußerungen älterer Narzissten deutlich von denen ihrer Altersgenossen unterscheiden. Sie reden nicht nur mehr, sondern fluchen auch mehr und verwenden eine aggressivere und weniger angenehme Sprache. (siehe Suzanne Degges-White Ph.D., “What Happens When Narcissists Age”, Psychologytoday.com, 14.08.24).

Wieso lässt man sich von älteren Narzissten beeindrucken oder das Leben schwer machen? 

Hier kommen verschiedene Aspekte zum Tragen. In narzisstischen Elternhäusern wird ein extremer „Respekt vor dem Alter“ über die Maßen hinaus und auch “Weisheit im Alter” gepredigt. Denn in diesen Familien heißt es oft: nach oben buckeln und nach unten treten und das setzt sich häufig in den Generationen fort. Entsprechend verteidigt eine narzisstische Mutter das unmögliche Verhalten ihrer Mutter, während die eigene Mutter ihre Töchter und Söhne schlecht behandelt. Das alles unter dem Label “Wenn man älter ist, dann darf man das und macht das so.” Als Kind (auch als Erwachsener) denkt man oft “So ist das eben.” Obwohl man mitunter schon merkt, dass sich das irgendwie nicht gut anfühlt.
Hinzu kommt das bereits beschriebene extreme Mitleid mit älteren Narzissten im engen Umfeld. Sowie auch die eigenen Probleme damit, seine ganz klaren Grenzen zu setzen.

Wie kann man älteren Narzissten besser ganz klare Grenzen setzen? 

Es ist oft ein Prozess und nicht leicht, wenn man sich lange in ungesunden Dynamiken mit Narzissten befunden hat. Deshalb sollte man sich Zeit geben, den Weg für sich zu gehen. In meinem Buch habe ich dazu auch noch ganz viele Informationen und praktische Tipps, auch was das enge Umfeld betrifft. Möchte dir aber selbstverständlich auch hier abschließend ein paar Gedankengänge bz.w Ideen von mir mitgeben:
Es ist hier wichtig, die eigene Abgrenzung fokussieren und nicht auf das “Happy End” und ein “gesehen werden” oder Anerkennung und Dankbarkeit sowie “Altersmilde” bei älteren Narzissten zu hoffen. Auch Suzanne Degges-White Ph.D. schreibt zum Thema Narzissmus im Alter hierzu: “Wir möchten glauben, dass mit dem Alter die Weisheit, die Freundlichkeit und das Interesse, anderen etwas zurückzugeben, zunehmen. Dies trifft zwar auf viele ältere Erwachsene zu, doch bei Personen, bei denen in ihrem früheren Leben Persönlichkeitsstörungen diagnostiziert wurden, ist es wahrscheinlich, dass sie diese Eigenschaften auch im späteren Erwachsenenalter beibehalten.” (siehe Suzanne Degges-White Ph.D., “What Happens When Narcissists Age”, Psychologytoday.com, 14.08.24). Das ist bei ihr zwar die Persönlichkeitsstörung aber ich finde durchaus, dass dies auch auf die extremen Züge beim Narzissmus zutrifft.

Narzissmus im Alter wird nicht schlagartig besser

Extrem narzisstische Verhaltensweisen werden sich kaum im Alter verändern,

Du solltest dich im Bezug auf Narzissmus im Alter bei narzisstischen Eltern, Geschwistern oder Freunden vielleicht von dem Wunschgedanken verabschieden bzw. es selbst realistischer einschätzen, dass Narzissmus sich im Alter legt und es eben keine Wunderheilung gibt. Viel wichtiger ist es, dies mitunter auch schmerzhaft zusehen und sich dann mehr auf sich zu konzentrieren. Zulernen, seine klaren Grenzen zu setzen und sich da auch nicht von einigen Maschen von älteren Narzissten blenden oder triggern lassen. Zudem solltest du dich auch von viel Rederei oder dem Alter von Menschen per se nicht zu sehr beeindrucken lassen. Alt heißt zwar lebenserfahrend aber weder weise, noch ganz besonders wissend zu sein. Leichtgläubigkeit solltest du hier ablegen lernen.  Noch mehr Informationen und Tipps zum Thema “Narzissmus im Alter und wie man klare Grenzen setzt” gibt es in meinem YouTube-Video zum Artikel:

 

Ausreden narzisstischer Eltern

Der Weg selbst zu erkennen, stark narzisstische Eltern zu haben ist oft ein langer Prozess. Auch emotional geht man als betroffene Tochter oder Sohn durch einige emotionale Täler. In dieser Zeit kommt man als (erwachsenes) Kind häufig aber irgendwann an den Punkt über die Erkenntnisse und auch Erinnerungen mit den narzisstischen Eltern reden zu wollen. Das kostet häufig viel emotionale Kraft und auch Überwindung. Denn nicht selten befindet man sich tief in emotionalen Verstrickungen und mitunter auch emotionalen Abhängigkeiten mit den eigenen, narzisstischen Eltern. Man möchte sie nicht verletzen und hat möglicherweise sogar Angst vor ihren Reaktionen. Deswegen schauen wir uns heute mögliche Reaktionen und Ausreden an, denn ich möchte dir da deine Angst nehmen. So kannst du dich besser auf diese mögliche Situation vorbereiten und weniger Sorge davor haben.

Hier sind drei Ausreden und Reaktionen narzisstischer Eltern auf die Konfrontation ihrer Söhne und Töchter mit ihrem Verhalten. Weitere sieben Punkte findest du auch in dem YouTube-Video zu dem Thema “10 Typische Ausreden narzisstischer Eltern”


  • “Niemand ist perfekt, bekomm’ Du erstmal Kinder” “mach Du doch alles besser!”

Narzisstische Eltern schüchtern ihre Kinder bei einer Konfrontation mit ihrem Verhalten sofort mit diesem Totschlagargument ein. Es wird sofort das Verhalten von damals relativiert. Als Tochter oder Sohn bekommt man dann automatisch ein schlechtes Gewissen. Hat man bereits eigene Kinder, hinterfragt man sich, ob man es wirklich besser macht als die eigene, narzisstische Mutter, obwohl das außer Frage steht.
Mein Tipp: Lass dich von so einem Satz nicht verunsichern, denn es geht darum nicht das eigene Verhalten zu hinterfragen, sondern darum, das der narzisstischen Eltern zu besprechen. Solche Sätze sind Ablenkungsversuche der narzisstischen Eltern.

  • “Du hattest doch alles: warmes Essen, ein Fahrrad und ein eigenes Bett” 

Wenn man mit stark narzisstischen Eltern aufgewachsen ist, hat man gelernt, für ein ganz normales Essen total dankbar zu sein. Man sollte sich über ganz normale Alltäglichkeiten freuen und das ist häufig tief verwurzelt. Kritisiert man die narzisstischen Eltern und konfrontiert sie bspw. mit ihrer extremen Geiz den Kindern gegenüber oder der emotionalen Kälte, führen sie diese Selbstverständlichkeiten in der materiellen Versorgung eigener Kinder wieder auf. Das Fatale bei den Kindern ist, dass sofort ist wieder das schlechte Gewissen da ist, selbst zu undankbar, schließlich gibt – Zitat der narzisstischen Mutter aus der Kindheit “Teile der Erde, wo die Kinder hungern, denen es wirklich schlecht geht”. Das dieser Vergleich hinkt, erkennt man oft nicht oder spät.
Mein Tipp: Mach den Reality Check und vertraue Deiner Wahrnehmung, was in der Kindheit aus Deiner Sicht – emotional und auch materiell – gefehlt hat. Viele Tipps und Hilfe zum Thema Realitätscheck findest du auch in meinem aktuellen Buch.


  • “Du weißt gar nicht, wie gut Du es hattest”

Narzisstische Eltern glauben, dass sie die allerbesten Eltern der Welt waren, sogar der 6er im Lotto der Elternlotterie. Das genau das Gegenteil für die Kinder die Realität war, sehen eine narzisstische Mutter oder ein narzisstischer Vater nicht.  Narzisstische Eltern sehen somit keinen Grund und wollen auch keine Kritik ihres Erziehungsstils und auch nicht ihrer Person. So stellen sie bei Kritik das Urteilsvermögen der Kinder infrage. Oft vergleichen sie es mit dem was sie früher nicht hatten und schließen dann mit dem Satz “Du weißt gar nicht, wie gut Du es hattest”
Mein Tipp: Vertraue auch hier deiner Wahrnehmung. Auch wenn die eigenen Eltern nicht viel hatten oder eine schreckliche eigene Kindheit, entschuldigt das nicht abwertendes Verhalten der eigenen Kinder gegenüber. Das gegenteilige Verhalten – viel Liebe, Wärme und Umsorgen – müsste doch eigentlich die Regel bei ihnen sein, um zu verhindern, dass die eigenen Kinder ebenso Schlimmes mitmachen müssen. Wenn sie da Probleme haben, hätten auch sie sich Hilfe suchen können, auch diese Ausrede hinkt oft.

Noch mehr Informationen und praktische Tipps gibt es in meinem Video zum Blogartikel:

 

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