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Schlagwort: Narzissmus und Social Media

Social Media und Narzissten

Narzissten und Social Media: Es scheint der perfekte Match zu sein. Wieso fühlen sich Narzissten und Narzisstinnen in den Sozialen Medien so wohl? Wieso lässt man sich von ihnen aber auch von Social Media oft so sehr stressen und triggern? Ich habe ein paar Punkte für dich mit Tipps zusammengestellt:

Social Media ist schwarz-weiß und polarisiert oft

Ich habe schon oft darüber geschrieben, wie sehr Narzissten schwarz-weiß denken. Sie haben oft eine sehr schlichte und einfache Denkweise. Ebenso wie scheinbar einfache Antworten auf komplexe Frage. Das alles verkauft sich online sehr gut. Die sozialen Medien mögen es, einfaches zu zeigen, denn das geht leichter und darauf springen Menschen oft schneller an. Die Algorithmen dahinter sprechen hier die Sprache der User, diese fühlen sich verstanden und motiviert, immer extremer zu sein. Sie regen sich schnell auf, diskutieren mehr und Liken. Einfache Antworten und extreme Positionen von Narzissten werden somit bevorzugt dargestellt und auch noch belohnt. Denn die polarisierenden Kommentare erscheinen ganz oben. In der Timeline der User tauchen vermehrt extreme Beiträge mitunter auch mit wenig Wahrheitsgehalt auf. Denn darum geht es den Plattformen und narzisstischen Usern oft nicht: Sie wollen Aufmerksamkeit. Damit kann bei einem selbst schnell ein verzerrtes Bild entstehen, weil man glaubt, dass es kaum noch komplexe Meinungen und etwas anderes als das Extreme, was online gezeigt wird, gibt. Das alles kann einen, wenn man aus einem narzisstischen Umfeld kommt, extrem emotional stressen.

Mein Tipp: Sei dir dessen bewusst, dass extreme und einfache Meinungen aus den erwähnten Gründen oft häufiger in den sozialen Medien gezeigt werden. Weil diese mehr Aufmerksamkeit und Engagement (besonders bei Narzissten) bringen und sich scheinbar besser vermarkten lassen. Das, war du online siehst ist aber nur ein Ausschnitt. Es gibt durchaus auch andere Meinungen und Ansichten. Danach musst du häufig aber gezielt suchen. Wähle hier aus, was du online konsumierst.



Sich unter Druck gesetzt fühlen

Etwas unbedingt lesen, posten oder kommentieren: Es besteht durch Social Media scheinbar ständig die diffuse Gefahr, etwas zu verpassen. Das hat auch einen Namen: FOMO  “Fear of Missing Out (FoMO)beschreibt die Angst, (sozial) belohnende Erfahrungen zu verpassen, die andere Personen haben könnten, während man selbst abwesend ist. Dies geht mit dem anhaltenden Wunsch einher, mit anderen stets im Austausch zu stehen.” (vgl. bidt – Bayerisches Forschungsinstitut für Digitale Transformation, 4.4.25). Ständig denkt man: Was gibt es Neues? Wie steht man online da? Man weiß nicht, was online passiert, wenn man es nicht verfolgt. Hat man länger nichts gepostet oder kommentiert, dann denkt man, dass man dann womöglich bestraft wird.
Kommst du aus einem narzisstischen Umfeld, dann kann dich das extrem triggern. Denn das alles ist ganz ähnlich in narzisstischen Familien, narzisstischen Freundeskreisen, narzisstischen Partnerschaften und Jobs mit Narzissten im engen Umfeld: Da kann immer sehr viel passieren, wenn man nicht dabei ist. Man muss sich ständig kümmern und daran arbeiten, gemocht und auch gesehen zu werden. Auch hier sind die sozialen Medien und ihr Algorithmus einem stark narzisstischen Umfeld sehr ähnlich. Ganz viele Infos dazu gibt es auch in meinem aktuellen Buch mit ganz vielen praktischen Tipps zur eigenen Stärkung. 

Beispiel Hanna

Hanna fühlte such total unter Druck, sie kontrollierte am Wochenende immer wieder alle sozialen Medien. Sie wollte einfach nichts verpassen aus der ihrer Online-Community, denn sie war jetzt Co-Moderatorin. Immer wieder checkte sie die Seite und beobachtete alles. Denn es konnte schnell gehen, dass sie etwas nicht mitbekam, dann gab es Ärger. Zudem wollte sie auch nicht, dass es online aus dem Ruder lief. Das stresste sie zunehmend, dabei war es doch ihre Freizeit.

Mein Tipp: Erkenne diese ungesunde Dynamik des FOMO. Gerade auch noch eine verstärkte Gefahr, wenn du selbst aus einem narzisstischen Elternhaus kommst. Lass dich nicht unter Druck setzen. Entscheide selbst, wann und was du postest und auch, wie viel Zeit du online verbringst.



Social Media ist scheinbar unberechenbar 

Heute noch ganz vorne dabei und morgen auf einmal im Schadow Ban? Ist man in den sozialen Medien unterwegs, dann hat man es mit einem Algorithmus zu tun, der scheinbar unberechenbar ist. Wann hat man die Gunst, bekommt Aufmerksamkeit und wann nicht. Man versucht irgendwie die Kontrolle zu bekommen, arbeitet sich im schlimmsten Fall daran ab, diesen bis in die tiefsten Strukturen zu verstehen. Das wird aber nicht möglich sein. Auch das ist bei genauem Hinschauen wie in einem narzisstischen Umfeld: Ist die narzisstische Mutter gut drauf oder schlecht? Wird man von dem narzisstischen Chef promotet oder nicht? Meldet sich der Typ nach dem Date wieder oder nicht, wird man geghostet? So ist das Leben in einem narzisstischen, ungesunden Umfeld leider auch oft. Das alles kann einen ganz schön triggern.

Mein Tipp: Social Media ist nicht gerecht. Es sind häufig werbegetriebe Plattformen, die nach ganz eigenen Regeln funktionieren. Arbeite dich nicht daran ab, die bis ins Detail verstehen zu wollen, das wird nicht funktionieren. Das ist ebenso wie in einem strak narzisstischen Umfeld. Es ist auch hier wichtig, eine klare Haltung zu haben und seine ganz klaren Grenzen zu setzen.

Das Video zum Artikel

Wie gewohnt gibt es zu dem Artikel noch ein Video mit mehr Infos und ganz vielen praktischen Tipps Für dich :

 

Narzisstische Influencer

Influencer sind auch Narzissten, aber nicht alle Influencer sind Narzissten. Das Netz scheint auf den ersten Blick aber besonders viele von Ihnen an die Oberfläche zu holen. Wie ich es auch in meinem kürzlich veröffentlichten Buch “Die Maschen der Narzissten” bei GU bereits erwähnt hatte, ist es laut der Forschung zu keiner Zunahme des Narzissmus durch das Internet gekommen. Es bleibt abzuwarten, wie sich dies die nächsten Jahre und Jahrzehnte entwickeln wird (ich halte euch hier auf dem Laufenden).

Narzissmus und Soziale Medien: Wie wirken beide miteinander? Das sagt die Forschung:

Was die Forschung aber zeigt, ist, dass die sozialen Medien durchaus eine Auswirkung auf die Nutzer haben. Es handelt sich aber um eine Wechselwirkung, denn auch die Nutzer wählen ihr Medium nach ihrer eigenen Persönlichkeitsstruktur aus. Hierzu gab es u. a. der spannende Untersuchungen hinsichtlich Twitter und Facebook. Diese hat Phil Reed, D.Phil., Professor an der Swansea University sagt in einem Artikel bei Psychology today veröffentlicht:

Infos aus dem Artikel

  • Die Forschung zeigt eine starke Assoziationen zwischen aggressivem „Offenem Narzissmus“ und einer ganze Reihe von Social-Media-Verhalten, wie zum Beispiel: Verweildauer in Sozialen Medien, die Häufigkeit von Tweets und die Häufigkeit von Selfies.
  • Personen mit ausgeprägten “Überlegenheitsgefühlen” bevorzugen Twitter und textbasierte Angebote, während Personen mit ausgeprägtem “Exhibitionismus” Facebook und somit visuelle Angebote bevorzugen:
      • früherer Narzissmus war ausschlaggebend für die spätere Nutzung von Twitter
      • frühere Facebook-Nutzung hingegen für späteren Narzissmus.
Für Narzissten ist das Internet und hier ganz besonders auch das Auftreten als Influencer sehr attraktiv. Denn es bietet einen die optimale Bühne, sich ihre narzisstische Zufuhr zu holen und den eigenen geringen Selbstwert  – zumindest kurzzeitig – zu stabilisieren. Aber bevor wir uns die Beweggründe anschauen, betrachten wir jetzt einmal an, wie das typische Verhalten von narzisstischen Influencern aussehen kann:

Wie verhalten sich narzisstische Influencer?

Ständige Suche nach Ruhm und Erfolg um wirklich um jeden Preis 

Narzissten mögen es im Mittelpunkt zu stehen. Das Internet und das Agieren als Influencer bietet ihnen da eine gute Gelegenheit, sich zu präsentieren. Es gibt ihnen auch kurzfristig die Chance, endlich Erfolg zu haben, berühmt und vor allem von anderen gesehen zu werden. Bleibt dieser schnelle Erfolg aus oder lockt noch mehr Aufmerksamkeit, ist auch das Umfeld nicht vor narzisstischen Influencern sicher.  Dabei verkaufen sie sprichwörtlich zur Not auch ihre Mutter, wenn das sein muss. Sie kennen aufgrund ihrer eigenen Struktur keine Grenzen, es werden die Kinder gegen den Willen mit auf die Leinwand geholt, Krankheiten vermarktet und Dramen initiiert. Was sich auszahlen könnte, wird gemacht, um endlich den eigenen Erfolg zu haben.

Extreme Positionen bei narzisstischen Influencern

Narzissten “Predigen” auch im Netz nicht selten ihre extreme Positionen. Die einfache Schwarz-Weiß-Sicht ist online nicht selten erst einmal eine “Klick”-Garantie. Oft sind es leere Behauptungen ohne jegliche Substanz. Die Masse soll ihnen bedingungslos folgen. Da für extreme Positionen durchaus viele Menschen erst einmal zu begeistern sind, winkt zumindest kurzfristig Erfolg.
Nicht selten handeln sie selbst genau gegenteilig ihrer Forderungen. Besonders dann, wenn es ihnen einen Vorteil bringt, schwingen sie wie ein Fähnchen im Wind von einer extremen Position und Behauptung zur Nächsten:

Doppelmoral von narzisstischen Infuencern 

Vor einiger Zeit habe ich Euch schon einmal ein Video zur Doppelmoral von Narzissten erstellt. Sie prangen ständig andere an und verurteilen deren Verhalten. Narzisstinnen und Narzissten reden und schreiben auch online allgemein gerne über die Gesellschaft die zunehmend verkommt und halten stundenlange Monologe. Nicht selten über andere und ihr Fehlverhalten. Oft erkennen sie auch die Doppelmoral anderer und prangern diese im Netz an. Narzissten sind aber nicht in der Lage eigenes Verhalten zu reflektieren. Gerne werfen sie Menschen auch Dinge als moralisch verwerflich vor “der verkauft jetzt so komische neue esoterische Produkte in seinem neuen Shop”, die sie selbst dann nach einiger Zeit selbst übernehmen.

Viele Ausreden

Werden sie, die ihre Positionen und Moralvorstellungen schnell wechseln mit dem Verhalten konfrontiert, haben sie schnell und viele Ausreden und stellen sich. Wenn nichts mehr geht und sie keinen anderen Ausweg sehen, stellen sie sich als Opfer übler Hater da. Häufig ist die Doppelmoral an Werbedeals zu erkennen: Heute wird da noch für Nachhaltigkeit und geworben. Bereits wenige Wochen später das abgefahrene neue Video zu zeigen ganz Crazy für 24 Stunden nach Paris zum Junggesellinnenabschied zu fliegen.

Lügen: Leere Versprechen von Narzissten im Netz 

Versprechen sind bei Narzissten immer leicht gemacht und auch im Netz lügen sie gerne und Versprechen der Community das Blaue vom Himmel. Da werden Aussagen gemacht, in kürzester Zeit zu Reichtum zu kommen. Angeblich werden Dinge verschenkt, für die man indirekt dann doch zahlen muss,  Verschenken von Büchern war eine gängige und recht grenzwertige Masche  oder kostenlose Gruppen und Kurse angeboten, die sich dann doch nicht als nicht kostenlos Hilfe herausstellen. Entweder wird dann ganz offen etwas verkauft oder moralisch Druck aufgebaut. Man muss bei Narzissten in dem Zusammenhang schon sehr genau aufpassen, um nicht übers Ohr gehauen zu werden.
Es ist alles nicht selten am Rande der Legalität, aber oft auch gelockt mit schönen
Schein und einer traumhaften Kulisse, wie teuren Accessoires oder Locations. Bei anderen wird Druck aus der Gruppe heraus und dem “Rückzahlen” der kostenlosen Angebote die Community bearbeite. Auf das scheinbar kostenlose Angebot folgen pausenlose Anrufe oder E-Mails. Auch hier gilt: das ganze muss sich eben rechnen. 

Unfaire Mittel im Markt

Narzissten sind im Kern unglaublich unsichere Menschen. Sie wittern überall Konkurrenz und sich vor allem von einem getrieben: extremen Neid. Sie sind fasziniert, was andere Wissen und haben, möchten es sich selbst aneignen und im Umfeld kaputtmachen. Da es ihnen aber selbst an Kreativität, Wissen und auch Durchhaltevermögen mangelt, wird zu unfairen und nicht selten auch illegalen Mitteln gegriffen. Das könnt ihr auch bei extremen Narzissten im Internet beobachten. Sie imitieren andere und mitunter machen sie sich nicht einmal die Mühe, etwas zu verändern. Sie denken, dass es niemand merkt und unterschätzen da aber das Publikum. Denn das und auch das Internet vergisst oft nicht so schnell. An Klickzahlen wird geschraubt und das auch mal mit illegalen Mitteln, wenn es sein muss. Das Publikum soll groß sein und wenn das nicht klappt und weil Narzissten schnell viel Erfolg benötigen, wird eben nachgeholfen.

Die Hater 

Hass und Mobbing verachte ich selbst auch bei meinen Social-Media-Kanälen, das hat im Netz und auch sonst nichts zu suchen. Aber Narzissten finden es mitunter sogar gut, wenn sie negative Aufmerksamkeit bekommen. Denn das ist besser als keine Aufmerksamkeit, die Hauptsache ist für sie im Mittelpunkt zu stehen. So provozieren und initiieren oft selbst Schlammschlachten in der Hoffnung, dass das Gegenüber aufspringt. Das rechnet sich für sie, egal ob die Community sie nun mag oder hasst, Hauptsache da sind Klicks und Reaktionen und es kommen scheinbar neue Fans, die ihnen warum auch immer zuschauen.

Warum ist die Social Media Welt für extreme Narzissten so attraktiv? 

Endlich gesehen zu werden ist für Narzissten das, was sie hoffen, diese innere Leere füllt. Da bietet das Internet für Narzissten eine einfach zu bespielende und perfekte Bühne. Influencer präsentieren sich, aber verstecken sich auch scheinbar leicht und agieren im Hintergrund. Sie finden scheinbar schnell Jubelknechte und endlich die Fans. Um diese zu bekommen, bedienen sich Narzissten auch unmoralischer oder extremer Themen und Thesen. Ihr eingeschränktes Schamgefühl und die fehlende Moral helfen ihnen dabei.  Sie können online ein perfektes Bild und Version von sich kreieren und endlich so perfekt scheinen. So, wie sie sich selbst sehen wollen und andere sie sehen sollen. So soll der geringe Selbstwert stabilisiert werden. Häufig fehlt ihnen auch derBezug zur Realität und sie überschätzen sich selbst.

Warum kann man narzisstische Influencer hereinfallen? 

Von der krassen Art, dem angeblichen Erfolg und den Geschichten bist Du ein treuer und bedingungsloser Follower. Vielleicht glaubst Du auch zu schnell zu viel und bist zu unkritisch. Du schaust nicht genau hin und lässt Dich blenden.  Vielleicht identifizierst Du Dich auch mit den Geschichten: vom Aschenputtel zur Queen in kürzester Zeit. Da ist die Gruppenzugehörigkeit, die man schon seit der Kindheit als Außenseiter so vermisst hat. Da ist der Vater, den Du  nie hattest oder die gute Freundin, die Du vermisst, vielleicht auch die Familie, nach der Du Dich sehnst. Die Märtyrerin und der radikale Kämpfer kämpfen da online  scheinbar an der Spitze, die in krassen Worten sich scheinbar so viel trauen kompromisslos, in aggressiver Sprache und ohne Rücksicht auf Verluste endlich auszusprechen. Du suchst Vorbilder und wird scheinbar fündig.

Du kannst Dir nicht vorstellen…

..das einige Kanäle Agenturen steuern und sie aufbauen, die Followerzahlen nicht ansatzweise stimmen. Du ziehst nicht in Betracht, dass Content geklaut ist und die Person ganz anders ist, als sie sich darstellt. Es kommt Dir im Extremfall gar nicht in den Sinn. Eine große Gefahr besteht besonders dann, wenn Du in einem narzisstischen Elternhaus aufgewachsen ist: Du bist dann vielleicht nicht kritisch genug, nicht hinterfragend und bist selbst schönen Schein aufgewachsen. 

Narzisstische Influenzier: Das Video

Welche Probleme entstehen, wenn man sich viel mit narzisstischen Influencern “umgibt”? Wie erkennst Du selbst schneller, dass es sich um einen narzisstischen Influencer handelt und welche Tools sind da auch sinnvoll? Ich erkläre Dir all das in meinem neuen YouTube Video zu “narzisstischen Influencerinnen und Infuencern”:

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