
Erfolgreich und unglücklich
Beruflicher Erfolg und Glück hängt das nicht eng zusammen?Jein muss man da sagen. Glaubt man, dass alleine im beruflichen Erfolg der Grundstein für das Lebensglück liegen muss, dann führt das mitunter sogar zu großem eigenen Unglück. Denn nur, weil man beruflich sehr viel Erfolg hat, eine eigene Praxis hat erfolgreicher Geschäftsführer ist, beliebt bei Kollegen im Supermarkt oder ein umjubelter Schauspieler ist, heißt das nicht, dass man sich automatisch auch glücklich fühlt.
Nicht selten ist sogar eine negative Spirale: Je erfolgreicher man wird, umso unglücklicher wird man. Der nächste Karriereschritt führt eher dazu, selbst in ein Loch zu fallen. Denn häufig stellen sich die vielen eigenen (inneren) Erwartungen und das positive Gefühl, das man sich dadurch erhofft einfach nicht ein. Wo die Ursachen lügen was man selbst in so einem Fall tun kann, das werden wir betrachten. Erst einmal schauen wir uns an, was Anzeichen sein können, dass man beruflich sehr erfolgreich, aber trotzdem (innerlich) verdammt unglücklich ist.
Anzeichen erfolgreich und unglücklich
Du bist dein eigener Fehlersucher. Nach dem Motto „Es gibt immer etwas zu optimieren“ bist du ständig dabei, etwas zu verbessern. Wenn du dich und deine Arbeit anschaust, siehst du auch nicht das, was du geschafft hast oder kannst. Du siehst vor allem das, was nicht gut gelaufen ist oder das, was es gilt zu verbessern. Selbst dann, wenn dein Chef oder Freunde dich loben, kannst du dieses nicht wirklich annehmen und verinnerlichen. Die erste Antwort ist dann häufig „ja, aber …“ und dann beginnst du sofort deinen Erfolg zu relativieren. So, wie es früher deine narzisstische Mutter immer getan hat (dazu später mehr).
Erfolgreich und unglücklich: ständig neue Ziele, die nicht zu erfüllen sind
Du hast Ziele, das ist auch gut. Teilweise überfordern sie dich aber auch. Es sind Lebensziele aber auch beruflich extreme Ansprüche, die du an dich hast. Dabei misst du dich regelmäßig mit anderen und lässt dich nicht selten blenden von extremen Narzissten, die kein Problem damit haben, dich mit ihren Erfolg – den sie nicht haben – zu belügen. Da du wenig kritisch bist bist du sehr leichtgläubig und lässt dich so unter Druck setzen.
Das Sommertreffen mit den Kommilitoninnen des Semesters hatte Tradition. Es war aber auch jedes Mal ein Spießrutenlauf für Roberta und das bis heute. Sie hatte es wirklich weit gebracht (aus Sicht der anderen), hatte ein Haus und als Anwältin mit einer angesehenen Kanzlei in einem Vorort von Hamburg selbstständig. Kunden waren auch genug da, sie musste sie nicht mal akquirieren. Ihr Ruf eilte ihr voraus. Trotzdem war sie nicht zufrieden mit sich. Es wäre noch mehr gegangen, Notarin zu werden, das wäre es noch gewesen. Dabei war sie doch noch jung und musste überhaupt erst einmal den Einstieg in die Selbstständigkeit finden.
Wenn sie von dem Treffen in Köln kam, war sie wochenlang niedergeschlagen. Bonnie hatte es in eine Großkanzlei nach Frankfurt geschafft, was Roberta selbst nie wollte. Trotzdem ließ es sie an sich zweifeln. Helene war eine Zeit im Ausland gewesen. Ihr Englisch war nun perfekt, auch das war noch auf Robertas to-do-Liste. Es gab noch so viel zu tun in ihren Augen das was sie ganz alleine erreicht hatte, das konnte sie nie sehen auch wenn andere es ihr immer wieder sagten und ihre Arbeit bewunderten. Es kam innerlich nicht bei ihr an.
Du hämmerst dir täglich Motivationssprüche in den Kopf, führst ein Dankbarkeitstagebuch … aber fühlst es einfach nicht
Das gesamte Set an „so-wirst-du-endlich-glücklich-Tools“ hast Du vorliegen: Teure Motivationskarten für den Tag, dann hörst du den Motivatiospodcast eines selbst ernannten Erfolgstrainers am Morgen, am Abend wird das Dankbarkeitstagebuch noch gefüllt, obwohl der Tag wieder einmal einfach mies war. In deiner Verzweiflung hast du nun sogar schon ein schamanisches Seminar besucht – das war vor allem eins, sehr teuer. Auch Bücher von esoterischen Heilern hast du dir in deiner Verzweiflung besorgt, aber es half nur kurz, schnell ist alles wieder bei Alten und fast noch schlimmer als vorher mit er Gefühlswelt. Du bist nach der Arbeit zu Hause und fühlst dich traurig und niedergeschlagen. Das Gefühl, doch dankbar sein zu müssen und sonst undankbar zu sein ist dein ständiger Begleiter. Du glaubst, das liegt einfach an dir und dass du das richtige Tool noch nicht gefunden hast. Du hast diesen tollen Job aber im Kern bist unglücklich und fast depressiv.
Wieso kann man beruflich sehr erfolgreich aber trotzdem (innerlich) verdammt unglücklich sein?
Erfolgreich und unglücklich: Wo können die Ursachen liegen vielleicht auch, wenn man in einem ungesunden Elternhaus mit extrem narzisstischen Eltern aufgewachsen ist? Was tun, damit man glücklich wird? Ich habe in einem neuen YouTube-Video ganz viele Tipps und am Ende 3 Fragen für dich: zum Video „Erfolgreich und unglücklich“
Noch mehr zum Thema narzisstische Eltern, die Kindheit, Dynamiken und Auswirkungen findest du auch in meinem aktuellen Buch. Wenn du Fragen hast oder Tipps brauchst, dann melde dich gerne bei mir. Wir können uns über Telefon oder Video-Call unterhalten.
Wer schreibt hier?

Marie
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