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Umgang mit narzisstischer Mutter und Vater

Hat man stark narzisstische Eltern oder einen Elternteil, dann ist das oft ein langer Weg es zu erkennen, zu verstehen und dann auch seine Konsequenzen zu ziehen. Der Prozess verändert einen selbst und seine Sichtweise und stellt einen manchmal gefühlt vor fast unüberwindbare emotionale Herausforderungen. Das ist leider oft so. 

Heute gibt es eine etwas größere Hürde, die wir uns einmal gemeinsam genauer ansehen sollten, auch wenn sie ganz schön unangenehm ist: Damit zu leben, dass man den narzisstischen Eltern (fast) egal ist:
Es ist das Gefühl, dass man zu Hause nicht willkommen ist und es das zu Hause, wie man es sich Jahrzehnte so sehr erträumt und gewünscht hat so niemals geben wird. Aber wir schauen auch auf die Perspektive, dass man ohne das alte „zu Hause“ oder den Wunsch danach durchaus sehr gut leben lernen kann. Ich würde lügen und euch etwas falsches versprechen, wenn ich sagen würde, dass Jeder diese Hürde problemlos überwinden kann. Das nicht, aber ich finde jeder sollte versuchen, sie zu nehmen. Der eine schafft es schneller, der andere langsamer, andere wiederum auch nicht. Aber versuchen sollte man es auf jeden Fall.

In meinem aktuellen YouTube Video habe ich die (emotionalen) Hürden diesbezüglich ausführlich für dich zusammengestellt. Dort betrachte ich einmal die mögliche, schmerzhafte Realität mit narzisstischen Eltern und einem zu Hause, dass es – wie man es sich wünschte – eben wie erwähnt so nicht geben wird. Schau dir das Video gerne an. In meinem kleinen Blogartikel heute habe ich jetzt einmal fünf ganz praktische Tipps für dich. Sie können hilfreich sein, wenn du dich – auch emotional – von deinem narzisstischen Elternhaus abgrenzen möchtest und ohne das alte “zu Hause” bzw. dem Wunsch danach leben lernen möchtest:

  • Realität zulassen

Erkenne, dass das „nach Hause kommen“, sowie man es sich erhofft hat, nicht geben wird. Den erhofften Safe Space, wenn man beispielsweise vom Partner oder der Partnerin verlassen wird oder es andere Katastrophen im Leben gibt, bei den Eltern nicht da sein wird. Erschaffe dir diesen unabhängig von deinen Eltern in deinem Freundeskreis oder anderen sozialem Umfeld. So bist du wesentlich freier, auch innerlich.

  • Kontakt um jeden Preis? 

Sich selbst bewusst machen, wie sich – auch ein kurzer Kontakt – zu den eigenen narzisstischen Eltern oft auswirken kann. Ist es diese Wut, Ärger oder Schmerz wirklich Wert, einen engen Umgang mit narzisstischer Mutter und Vater zu haben und ein “pseudo” altes “zu Hause”?  Schau dir genau an, wie ein Kontakt wirkt und zieh deine Konsequenzen. 

  • Du trägst keinerlei Schuld

Nicht geliebt und lieb von den narzisstischen Eltern behandelt zu werden, liegt nicht an den Kindern selbst. Ebenso auch nicht, dass es immer wieder Konflikte gibt und kein friedliches zu Hause. Ein regelmäßiger Kontakt und ein “Abarbeiten” nach Liebe durch umsorgen der Eltern und dem Verbreiten von guter Stimmung wird an der Situation und dem grundlegenden Problem nichts ändern, allenfalls kurz wirken. Es wird gesünder sein, hier mehr Realität für sich zu bekommen, auch wenn es schmerzt. Es ist besser zu erkennen, dass hier andere Probleme vorherrschen, die man selbst aber für die Eltern nicht lösen kann. Eine oft über Jahrzehnte eingetrichterte Schuld durch die narzisstischen Eltern und bürde etwas zurückgeben zu müssen sollte man unbedingt ablegen lernen.

  • Was andere dazu sagen, ist in dem Fall wirklich völlig egal 

Gesellschaftliche Normen “Du hast doch nur die einen Eltern und das eine Elternhaus” oder “Du sollst Vater und Mutter gut behandeln” sollte man unbedingt ablegen. Niemand kann beurteilen, was Kinder innerhalb dieser Familien erlebt haben. Somit ist der Umgang mit narzisstischer Mutter und Vater bzw. ein Nichtumgang eine ganz individuelle Entscheidung. Es ist viel besser, sich ein eigenes zu Hause – wie auch immer es aussieht – zu schaffen. Anstatt ständig nach dem Prinzip Hoffnung und einem alten Wunsch nach dem “zu Hause von früher” hinterher zu jagen.

 

Wer schreibt hier?

Marie

Hi, Ich bin Marie, eine sport- und reisebegeisterte Expertin für das Thema Narzissmus. Mit langjähriger Erfahrung als Bloggerin und mittlerweile über insgesamt 350 Artikeln schreibe ich hier seit 2016 jeden Samstag zu den Themen Narzissmus, psychische Gesundheit, Psychologie und gesunder Selbstwert. Seit 2016 betreibe ich zudem mit viel Herzblut und Leidenschaft meinen YouTube-Kanal »Narzissmus verstehen«, der mittlerweile über 55.000 organisch gewachsene Follower zählt. Darüber hinaus bin ich Autorin des Ratgebers „Die Maschen der Narzissten“, der in der dritten Auflage beim Gräfe und Unzer (GU) Verlag erschienen ist. Individuelle Fragen zum Thema Narzissmus beantworte ich im Rahmen meines professionellen Beratungs- und Coachingangebots gerne. Alle Inhalte meines Blogs und meiner weiteren Plattformen sind urheberrechtlich geschützt. 🫶 Marie

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