Zum Hauptinhalt springen

Narzissten beim Sport


Hast du schon einmal mit Narzissten gemeinsam Sport gemacht? Im Verein, einer Laufgruppe oder im Rahmen eines Retreats beim Yoga? Das kann manchmal richtig anstrengend sein. Warum ist das oft so? Wie verhalten sich Narzissten im Bezug auf Sport oder beim Sport oft und stressen ihr Umfeld? Hier sind vier Red Flags mit meinen vier praktischen Tipps für dich. Weitere Informationen zum Thema mit vielen Tipps zum souveränen Umgang mit Narzissten findest du auch in meinem aktuellen Buch.


Narzissten beim Sport: vier Red Flags

Narzissten verunsichern andere absichtlich beim Sport

Sie versuchen auch beim Sport andere zu verunsichern absichtlich, die besser als sie sein könnten. Es sind häufig kleine Taschenspielertricks, mit denen sie andere aus ihrem  Takt zu bringen. Das machen sie beispielsweise durch das Einmischen in Trainings und Änderung von Trainingsplänen oder merkwürdigen, aber penetranten Tipps, die ihren vermeidlichen Konkurrenten (und das ist bei Narzissten quasi jeder) optimieren sollen. Bei genauem Hinsehen aber das Gegenteil bewirken. Sie führen zu schlechteren Ergebnissen oder lassen sie schlechter in einem Spiel da stehen, als sie es sonst gewesen wären.

“Du musst den Golfschläger mal anders halten, ich spiele schon seit Jahren und weiß das. Achte da jetzt mal drauf, dass Du das genauso machst, wie ich es Dir sage.”

Oder “Lass uns mit dem Rad jetzt mal ganz früh und nüchtern losfahren!”. Aber auch: “Hast Du beim Aufschlag was verändert?! Deine Rückhand ist heute so anders, finde ich. Ich achte jetzt mal drauf bei Dir  und gebe Dir gleich Tipps.” Dabei ist dem gar nicht so. Oft überschätzen Narzissten ihr eigenes Können maßlos. Diese Aussagen und vergiftete Hilfe können aber beim Gegenüber zu bei wenig Selbstvertrauen zu starken Verunsicherung führen. Das kann ebenfalls das Ziel von Narzissten sein, diese ungefragt und penetrant zu geben. Gerne machen Narzissten das auch aufmerksamkeitswirksam, um ganz klar zu machen, wer hier wem (scheinbar) überlegen ist. Häufig passiert das auch bei narzisstischen Männern, die so Frauen vorführen wollen. Das ist das sogenannte “Mansplaining”, darunter wird eine herablassende, bevormundende Äußerung eines Mannes verstanden, der die Erfahrungen und das Wissen von Frauen ignoriert. Das gibt es selbstverständlich auch anders herum durch narzisstische Frauen und führt für das Umfeld für Fremdschäm-Momenten.

Absichtliches sabotieren durch Narzissten

Gerne torpedieren Narzissten (ich schreibe in dem Artikel wie immer in der männlichen Form, das ist leichter zu lesen) vor einem geplanten Ziel auch Trainingseinheiten (Zeit und Ort), indem sie absichtlich zu spät kommen oder den anderen versetzen, diese immer wieder kurzfristig verschieben. Das, obwohl man auf das gemeinsame Training als Trainingseinheit fest gezählt hatte. Sie greifen mitunter sogar in Wettkämpfe ein und sabotieren diese (aber da sind wir dann im bösartigen Bereich), indem sie sich während eines wichtigen Laufs, für den man lange trainiert hat, an einen anderen heften und diesen komplett aus dem Takt bringen (wollen). Als Erwachsener kann das anstrengend und ärgerlich sein. Aber man kann hier lernen, seine Grenzen zu setzen. Schlimm ist aber das Verhalten von Narzissten bei Kindern (ja, auch da machen sie das leider auch), welche über Sport von ihren narzisstischen Eltern verunsichert werden:

    • Kinder narzisstischer Eltern werden oft absichtlich zu Sportarten geschickt, die sie nicht mögen und bei denen sie nicht talentiert sind.
    • Narzissten  sagen, Kinder können etwas nicht, was sie aber bei genauem Hinsehen sogar sehr gut können.
    • Narzissten sabotieren Erfolge beispielsweise bei Wettkämpfen ihrer Kinder, weil sie dort absichtlich zu spät kommen.

Beispiel Fredi und seine narzisstische Mutter

Der kleine Frederik saß traurig am Rand. Er war so stolz, dass er in der Fußballmannschaft endlich aufgestellt war. Seine Mutter war aber genervt, ihn wieder fahren zu müssen. Nun waren sie da auf dem Platz,  aber 15 Minuten zu spät. Fredis Mutter entschuldige sich beim Trainer und meinte zu ihm, Fredi hätte ihr die Zeit falsch gesagt. Aber das hatte er nicht, seine Mutter war es, die das scheinbar absichtlich gemacht hatte. Fredi saß also wieder auf der Bank und war so traurig.

Mein Tipp: Sei dir bewusst, dass Narzissten andere absichtlich verunsichern wollen, besonders dann, wenn diese besser sind. Lass dich von ihnen deshalb selbst nicht verunsichern, wenn du etwas sehr gut kannst.

Narzissten brauchen einen Motivator, weil sie selbst faul sind 

Gerade verdeckte Narzissten sind unfassbar faul, aber würden es nie zugeben. Sie brauchen deshalb ständig jemanden, der sie beim Sport ständig mitnimmt und motiviert. Das ist als Partner oder Freund total anstrengend, zumal sie die Stimmung dann oft runterziehen und sie die Aktivitäten torpedieren, weil sie eigentlich nie Lust zum Sport haben.
Mein Tipp: Du bist nicht der private Trainer von Narzissten, es kostet deine wertvolle Energie und wird dir auch nicht von ihnen gedankt. Erkenne da ungesunde Dynamiken und setze deine Grenzen.


Narzissten dopen – auch im Freizeitsport 

Es klingt unvorstellbar, aber tatsächlich kenne ich durchaus auch solche Fälle: Als Marathonläufern weiß ich, dass es im Freizeitbereich bei Läufern manchmal gemacht wird und kann es selbst einfach nicht nachvollziehen. Zum einen wie man andere, aber auch, wie man sich selbst so selbst betrügen kann. Um zu glänzen, wird hier bei Narzissten künstlich nachgeholfen. Das auch auf Kosten der eigenen Gesundheit. Tatsächlich gibt es dazu sogar Studien, die das Verhalten von Narzissten bestätigen. In einer Veröffentlichung in “Performance Enhancement & Health” von Shuge Zhang, Ian Boardley wurde der erste Nachweis erbracht, dass sowohl grandioser als auch verletzlicher Narzissmus mit einem erhöhten Risiko für absichtliches Doping verbunden sind. Im Ärzteblatt gibt es dazu unter anderem auch einen interessanten Artikel zum Doping im Freizeitbereich.

Mein Tipp: Sei dir bewusst, dass Narzissten leider oft auch illegale Substanzen nutzen, um zum Ziel zu kommen. Sie haben da auch kein schlechtes Gewissen, sondern prahlen sogar manchmal damit.

Narzissten neigen zu Extremen auch beim Sport

Oft habe ich schon geschrieben und gesagt, dass Narzissten oft in der Kategorie Schwarz-weiß und Ganz-garnicht denken und handeln. So ist es oft auch beim Sport. Nach dem Motto ganz viel Sport oder gar nicht gestalten sie ihr Sportprogramm. Andere in ihrem Umfeld müssen das dann mitmachen und das auch verstehen. Sie lassen über Social Media oder auch ständigen Monologe die ganze Welt an ihren Extremen und Eskapaden teilhaben. Sie initiieren Social Media Challenges,  aber oft nur für den kurzen Fame und alles heiße Luft. Wenn man ihnen dabei Grenzen setzt, nicht mitmacht oder auch auf Gefahren hinweist, wird man abgewertet und belächelt.
Mein Tipp: Lass dich von Narzissten da nicht in ungesunde Dynamiken und Challenges ziehen.

Narzissten machen Sport ausschließlich, um bewundert zu werden 

Narzissten gehen häufig nicht alleine zum Sport und vor allem auch nicht ohne ihr Handy. Denn sie müssen es zeigen und erzählen immer mit besonders vielen Zuhörern. Sie brauchen das als Selbstdarstellung und ihre narzisstische Zufuhr. Oft wird aber auch da geschummelt. Versteht mich nicht falsch, auch ich folge vielen Freizeitsportlern auf den Social-Media-Kanälen, aber Narzissten ist es einfach too much. Denn man sieht: Sie machen Sport als Selbstdarstellung und nicht als positiver Ausgleich in der Freizeit.
Mein Tipp: Schau genau wem du folgst, sortiere da gut aus  und folge Menschen, die eine wirkliche Leidenschaft für Sport haben.

Narzissten beim Sport das Video

Zu diesem Artikel gibt es ein Video mit noch mehr Infos und noch mehr wissenschaftlichen Studien für dich. Zudem gehen wir der Ursache auf den Weg warum Narzissten beim Sport nerven können und wie man besser seine klaren Grenzen setzen kann:

 

Marie

Hi, ich bin Marie, eine sport- und reisebegeisterte Expertin für das Thema Narzissmus. Mit langjähriger Erfahrung als Bloggerin und mittlerweile über insgesamt 400 Artikeln schreibe ich hier seit 2016 jeden Samstag zu den Themen Narzissmus, psychische Gesundheit, Psychologie und gesunder Selbstwert. Seit 2016 betreibe ich zudem mit viel Herzblut und Leidenschaft meinen YouTube-Kanal »Narzissmus verstehen«, der mittlerweile über 59.000 organisch gewachsene Follower hat. Darüber hinaus bin ich Autorin des Ratgebers „Die Maschen der Narzissten“, der in der vierten Auflage beim Gräfe und Unzer (GU) Verlag erschienen ist. Zudem biete ich professionelle Beratung und auch Coaching an. Alle Inhalte meines Blogs und meiner weiteren Plattformen sind urheberrechtlich geschützt. 🫶 Marie
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner