Zum Hauptinhalt springen

Burn-out und Narzissmus


Fleißig sein ist nicht schlecht, aber was ist, wenn man zu viel tut und zu fleißig ist: Beim Arbeiten kein Ende findet, sich ständig um andere kümmert und sich auch in der Freizeit völlig verausgabt? Wieso merkt man nicht, dass man eigentlich total überlastet ist und wieso geht das mitunter sogar bis zum absoluten Burn-out? Aus welchen Gründen macht man dann trotzdem weiter und schafft es nicht, dieses ungesunde Hamsterrad zu verlassen?

Burn-out und Narzissmus im Umfeld

Wo kommt das her, was kann eine narzisstische Familie oder ein narzisstisches Umfeld damit zu tun haben? Wie da das gesunde Maß finden?
Das alles schauen wir uns heute einmal gemeinsam an. Kurzer Hinweis vorab: Wenn du noch mehr zum Thema Narzissmus erfahren möchtest, kann ich dir mein kürzlich erschienenes Buch ans Herz legen: zum Buch “Die Maschen der Narzissten“.
 
Bevor wir uns den Zusammenhang von Burn-out und Narzissmus bzw. wenn man selbst viele extrem narzisstische Menschen um Umfeld hat, anschauen, betrachten wir einem, wie sich das “besonders viel tun” im Alltag zeigen kann und begeben uns hier heute auf eine erste Spurensuche …

Fleißig, das war man schon immer (ist doch normal, oder..) 

Zu Hause im Haushalt der Familie hat man immer schon extrem viel geholfen. Sogar schon als Kind: Den Vater, immer am Wochenende bei Pflasterarbeiten bei Freunden (er war beim Bau tätig) unterstützt, um für die Familie noch ein wenig Extrageld zu erarbeiten. Oder die narzisstische Mutter wurde schon früh vom Vater verlassen und man war eben “der Mann um Haus”. Das wurde zwar nie ausgesprochen, aber doch still von den narzisstischen Eltern erwartet. So war der Zeitplan schon als Jugendlicher voll – viel zu voll, eigentlich. Denn auch in der Kirche sollte man aktiv sein, das wurde im ländlichen Raum einfach gerne gesehen, dass man sich dort auch engagiert. Metern oder Verweigerung war keine Option, schließlich wollte man als Kind und Jugendlicher beweisen, dass man zu etwas gut ist und man sich als Eltern auf das Kind verlassen kann.

Immer der, der alles gesehen hat

„Machst Du mal schnell“, das müssen Menschen im Umfeld nicht mal mehr sagen. Es ist einfach klar, dass man den Rundblick hat, der auch immer so gelobt wird. Schnell für Oma noch was einkaufen, der Schwester aus dem Baumarkt noch Blumen zum Angebot mit- und vorbeibringen, der Freundin mal eben noch die Einladungskarten für die Hochzeit gestalten. Man sieht sofort, wo Hilfe gebraucht ist, aber auch, wie man anderen eine Freude macht. Man merkt aber auch, dass es immer mehr wird und auch, dass die Dankbarkeit ausbleibt. Es ist so selbstverständlich, dass man etwas macht, aber wie soll man damit aufhören oder es reduzieren, dann wären doch alle enttäuscht, oder?

Man ist ein “Hobbyholic” 

Schon früh wurde auch in der Freizeit viel erwartet von zu Hause. Es waren nicht unbedingt die Aktivitäten, die einem lagen oder auf die man selbst Lust hatte. Es ging um die – wie man heute weiß – die (geheimen) Wünsche der Eltern und darum, ihr Bild und Image der Familie nach außen zu prägen.

“Hätten wir damals das Geld gehabt, was hätte ich dafür gegeben, privaten Geigenunterricht von meinen Eltern bezahlt zu bekommen. Du bist mit dieser Kindheit bei uns so gesegnet. Du weißt einfach oft nicht, wie gut Du es hier hast.” Die mantraartigen Sätze der Mutter, die Lisa als ganz kleines Kind als Pflegekind in ihre Familie aufgenommen hatte. Lisas Pflege- und heute Adoptivmutter bzw. Eltern boten ihr scheinbar alles. Privater Musikunterricht, ein eigenes Pferd, mit dem Lisa regelmäßig Turniere besuchen (musste). Dann die Privatschule, bei der es viel auch um soziales Engagement ging. Lisa war ständig unter Strom, denn die Erwartungen der Eltern waren hoch. Sie war wie ein dressierter Hund (zumindest fühlte sie sich so). Da waren diese ständigen Erwartungen der Eltern waren hoch. Sie war wie ein dressierter Hund (zumindest fühlte sie sich so).

Da waren diese ständige Erwartungen, die sie versuchte zu erfüllen…

Sie quälte sich durchs Abitur und begann dann das Medizinstudium, in die sie ihr Adoptivvater klagte. Der Freizeitstress blieb nebenbei, denn mittlerweile war sie bei Rotarier wie ihre Eltern und engagierte sich auch hier. Nebenbei immer noch die kirchlichen Veranstaltungen und der viele Sport. Doch Lisa fühlte trotz der scheinbaren Erfolge den ewigen Unternehmungen einfach nur eines: diese unfassbare Leere. Aber wenn der Gedanke kam, dass es einfach zu viel war, kam sofort das schlechte Gewissen und sie erinnerte sich an die Worte ihrer Mutter. Sie hatte dankbar zu sein, schließlich hatten ihre Adoptiveltern sie doch gerettet und ihr das bestmögliche Leben gegeben (wie sie immer sagen).

Ab wann wird es ungesund und wann tut es einem nicht gut? 

Es ist nicht grundsätzlich negativ viel zu tun und ein sehr aktiver Typ ist, im Gegenteil: es kann das eigene Leben sehr bereichern. Problematisch wird es aber dann, wenn…

  • das Leben  unausgeglichen wird, man ständig mehr gibt als zurückbekommt und man ausgenutzt wird
  • wenn man nicht vom Umfeld nicht wertgeschätzt wird und man versucht sich diese Wertschätzung zu erarbeiten 
  • ein zu Viel an Arbeit, Hobby und auch das Kümmern um andere, wenn es dazu dient, Gefühle zu verdrängen und eine ständige innere Leere zu füllen
  • große Probleme können auch dann bestehen, wenn das Engagement ausschließlich extrinsisch motiviert ist und  der Anerkennung von außen dient. 

Wo liegen weitere Beweggründe sich so extrem zu beschäftigen?

Workaholic, Burn-out und Narzissmus im Umfeld: Wie hängt das zusammen? Wir schauen uns diese Fragen in meinem neuen YouTube-Video gemeinsam an und ich habe viele Tipps, wie man da erfolgreich rauskommen kann: zum Video auf YouTube Burn-out und Narzissmus 

Gerne kannst du dich bei Fragen oder wenn du praktische Tipps möchtest auch telefonisch oder per Video-Call bei mir melden (mehr Infos zu Ablauf, Preisen und Online-Buchung).

Marie

Hi, ich bin Marie, eine sport- und reisebegeisterte Expertin für das Thema Narzissmus. Mit langjähriger Erfahrung als Bloggerin und mittlerweile über insgesamt 400 Artikeln schreibe ich hier seit 2016 jeden Samstag zu den Themen Narzissmus, psychische Gesundheit, Psychologie und gesunder Selbstwert. Seit 2016 betreibe ich zudem mit viel Herzblut und Leidenschaft meinen YouTube-Kanal »Narzissmus verstehen«, der mittlerweile über 59.000 organisch gewachsene Follower hat. Darüber hinaus bin ich Autorin des Ratgebers „Die Maschen der Narzissten“, der in der vierten Auflage beim Gräfe und Unzer (GU) Verlag erschienen ist. Zudem biete ich professionelle Beratung und auch Coaching an. Alle Inhalte meines Blogs und meiner weiteren Plattformen sind urheberrechtlich geschützt. 🫶 Marie

MEINE SERVICES

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner