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Narzissten: teilweise faul, bequem und sehr passiv


Narzissten behaupten von sich oft, sie sind unglaublich fleißig. Sie sind beim genauen Hinschauen aber nicht selten sogar extrem faul, sehr bequem und alles andere als selbst aktiv. Ihre Art ist es, regelmäßig mit möglichst wenig Aufwand viel für sich selbst heraus zu holen: Ob finanziell oder auch wenn es darum geht, dass andere sich um sie kümmern und sie umsorgen. Die Bilanz sollte möglichst ausschließlich in einem großen Maß zu ihren Gunsten ausgehen.
Wie genau zeigt sich das auch auf den zweiten Blick und warum sind Narzissten manchmal sogar richtig stolz auf ihr Verhalten? Wie können sie so faul sein, ohne scheinbar ein schlechtes Gewissen zu haben? Darum geht es unter anderem im heutigen Blogartikel. Wenn du nach dem Lesen noch mehr zum Thema erfahren möchtest und selbst auch ganz praktische Tipps möchtest, um auch im Alltag souveräner mit schwierigen Menschen und Narzissten umgehen zu können, dann empfehle ich dir als Ergänzung mein Buch. 



Bequem, Passiv und die Faulheit von Narzissten: das sind Anzeichen

Narzissten wollen sich bedienen lassen

Geben und Nehmen ist nicht nach den Vorstellungen von Narzissten, denn Narzissten lassen sich am Liebsten von ihrem Umfeld  bedienen. Ganz offensichtlich lieben sie es, wenn das Umfeld sich um sie dreht und sie ständig umsorgt. Das ist ein für dich – wenn du als Kind narzisstischer Eltern aufgewachsen bist – ein vielleicht leider schon tief verinnerlichtes System:

Ungesunde Familiendynamiken

Der narzisstische Großvater Pit war schon dafür bekannt, der “Boss” zu sein. Das war sogar sein Spitzname, er war Automechaniker, ein rauer Ton war nach Meinung der Familie doch “normal”. “Der Opa war halt so”, hieß es da immer. Dass Opa seine Tochter Sonja immer wieder – auch als sie schon eigene Kinder hatte – in der Familie vor allen runterputzte normal. Auch, dass die Mutter ihn trotzdem bis zum tot pflegte, obwohl er sie immer abwertender behandelte war innerhalb der Familie ein stilles Gesetz. Es gab da unausgesprochene Regeln, an die sich die Mutter Sonja zu halten hatte. “Nicht gemeckert ist schon genug gelobt” zischte der Opa immer. Sowohl seine Tochter Sonja, wie auch die Enkeltochter Nina kannten es nicht anders.

Nun waren die Jahre vergangen, der narzisstische Opa Pit war gestorben und die Mutter Sonja war nun auch älter geworden.

Sie war gegenüber ihrer Tochter Nina aber auch nicht lieb. “Sie kann es nicht anders”, hieß es auch bei ihr immer, wie bei ihrem Großvater. Dabei war Nina es  jetzt, der sie umsorgte und sich um sie kümmert. Der große Garten, das Geschäft – anstatt sich um die eigene Familie zu kümmern, umsorgte Nina ihre Mutter. Sonja ließ sich gerne von Nina bedienen und nutzte ihre Hilfe genauso aus, wie sie vom Großvater ausgenutzt wurde. Aber sie war von ihrer Art anders (was es aber für Nina noch schwerer machte). Sonja machte es aber eher verdeckt, nicht so wie Großvater Pitt der lauthals von seiner Tochter einforderte. Die verdeckt narzisstische Sonja handelte subtiler: Sie zeigte sich oft erschöpft und hilflos Nina gegenüber (was sie bei genauen Hinschauen nicht war) und forderte die ständige Unterstützung von Nina so nicht so offensichtlich wie der Großvater ein. Sondern über passiv-aggressives Verhalten. So triggerte sie Ninas schlechte Gewissen ihrer Tochter gegenüber. Nina merkte zunehmend, dass sie das alles so nicht mehr wollte: In ihrer Beziehung lief es wegen Sonja zunehmend schlechter, sie vernachlässigte ihren Job, weil sie ständig für ihre Mutter da war. Aber sie hatte sofort bei dem Gedanken ein schlechtes Gewissen. Konnte sie das wirklich tun? Schließlich war man doch innerhalb der Generationen immer füreinander da, das machte doch Familie aus, oder? 

Narzissten haben keine Hobbys oder machen das, was andere machen mit 

Narzissten wollen am liebsten motiviert und animiert werden, bei Sport, Unternehmungen und vielen mehr. Besonders verdeckten, vulnerablen Narzissten fehlt die intrinsische Motivation. Sie haben kaum eigene Ideen und Motivation, aus ihrer Sicht können andere sich kümmern und sollen sie motivieren und animieren. Das ist die gute Freundin, die mit ins Fitnessstudio gekommen ist, aber ständig von außen motiviert und gebeten werden möchte, mit zu kommen. Da ist der neue Mitläufer in der Laufgruppe, der die anderen immer warten lässt, bei dem man nachfragen muss, ob er nun kommt und der beim Lauf immer wieder neue Gründe hat langsamer zu laufen, eine Pause zu brauchen, um von außen wieder motiviert zu werden.

Narzissten sind zu faul und bequem anderen auch bei Kleinigkeiten helfen und sie zu unterstützen

“Bist Du mal so lieb, nimmst Du das dann mit zu Mutti” sagt Mia zu ihren narzisstischen Schwester Anke. „Och man nee, dann liegt das hier die ganz Zeit in der Wohnung rum!” Nörgelte sie wieder. Es ist so anstrengend, immer wieder soll Mia etwas für ihre narzisstische Schwester Anke Schwester erledigen. Bitte sie Anke einmal um etwas, dann ist das zu viel für sie. Mia kann das gar nicht verstehen, für andere macht Anke immer so viel. Wenn es aber um die Belange von Mia geht, dann ist ihr das zu viel und es zeigt sich ihre extrem faule Seite.

Narzissten sind faul bei Teamarbeit

aber lieben es dann das Ergebnis der anderen als das Eigene zu präsentieren. Dabei gibt es bei Narzissten in Bezug auf Gruppen einen interessanten Effekt: Sie haben viele Ideen (die sie nicht selten einfach an anderer Stelle geklaut haben), reden denn viel über die Umsetzung dieser Ideen versprechen dem Umfeld viel, wenn diese sie unterstützen und versuchen dann die fleißigen Menschen im Umfeld dafür zu begeistern. Funktioniert dies, zeigen sich oft schon kurz nach dem Projektstart ihre faule und passive Seite. Sie haben unendlich viele Ausreden, warum sie nicht unterstützen können und sie sich nicht voll einbringen. Geht es aber darum, etwas zu präsentieren, tauchen sie umso schneller wieder auf, ebenso dann, wenn da Projekt beendet ist und es darum geht, die Lorbeeren zu ernten. Dabei kann man bei extremen Narzissten auch keine Moral erwarten. Die Faulheit von Narzissten kann hier wirklich schamlose Züge annehmen und wie ein Programm sein.

Wenn Narzissten sich in den Alltag oder Projekte einbringen 

Dann ist es oft kurzfristig zu viel und aufmerksamkeitswirksam. Alle sollen sehen und wissen, wie sie etwas gemacht haben. Dann erzählen sie überall davon, schreiben es in Gruppen oder verfassen einen Newsletter. Aber davon sollte man sich nicht blenden lassen, denn sie nutzen es, um ihre Faulheit und Passivität noch stärker auszuleben. Zum einen versuchen sie, den eigenen Einsatz dann doppelt und dreifach vom Umfeld wieder zu holen. Oder sie erwähnen es immer wieder und nutzen es über einen unangemessen langen Zeitraum, um sich immer wieder aus der Affäre zu ziehen.

Beispiel die narzisstische Kommilitonin Sara

Elena war total genervt. Wieder einmal saß sie den ganzen Sonntag nun zuhause und arbeite alleine andere Seminararbeit. Sie hatte sich von der narzisstischen Sara überreden lassen, dass sie gemeinsam die Projektarbeit im Marketing zu machen. “Ich bin immer sehr kreativ” sagte Sara noch zu Beginn. Sie saßen dann zusammen zum Brainstormen. “Kannst Du das mal alles zusammenfassen. Ich bin vom Typ her so, dass ich Ideen habe, aber zu verpeilt bin, das dann zu strukturieren, das liegt an meinem ADHS, was ich mir selbst diagnostiziert habe”, lachte sie. Das kam Elena schon komisch vor. Sie machte es und schickte Sara dann die ersten Infos mit der Bitte dazu was zu schreiben. Das machte Sarah aber nicht, stattdessen kam sie in der Pause zu ihr  mit vielen neuen Ideen. Am Ende meinte sie, kannst du das einbauen, ich muss am Wochenende zu meiner kranken Mutter und weg war sie. Elena ärgerte sich, den die Zeit zum Abgabetermin rannte, aber es fand sich kein Termin mehr mit Sara. Sie sagte ihr zweimal kurzfristig ab. Nun war es zwei Tage vor Abgabetermin und Elena machte nun die ganze Arbeit alleine für beide. Sie konnte und wollte nicht eine schlechte Note riskieren. Sie hatte zu Beginn bei Sara schon ein komisches Gefühl und das bestätigte sich auch. Ein paar Wochen später erzähle ihr Kim von einem ähnlichen Erlebnis mit Sara “Das hat sie bei mir auch gemacht, sie ist die Ideengeberin, sagt sie immer – dabei nutzt sie den anderen einfach aus, um nichts zu tun und gute Noten zu bekommen. Sie verspricht alles Mögliche aber liefert nichts und als Ausrede hat sie immer etwas Neues und versucht einen damit emotional dann zu erpressen, da muss man echt aufpassen!” Schade, dass Elena die Info nicht schon vorher hatte, ärgerte sie sich.



Ursachen Faulheit von Narzissten 

Narzissten haben kein wirklich tiefes Interesse an vielen Dingen. Wenn andere sie bedienen, haben sie die Aufmerksamkeit, die sie sich permanent wünschen. Das stabilisiert zumindest kurzfristig ihren geringen Selbstwert. Wenn andere mehr machen und sie sich auf die faule Haut legen, dann gehören sie ihrer Meinung nach zu den Gewinnern. Denn ihre Welt ist “Schwarz-weiß” und in Gewinner und Verlierer unterteilt. Narzissten haben keine Moral, sich ausschließlich von anderen bedienen zu lassen und nichts zurückzugeben. Zudem sind Narzissten auch nicht besonders smart (glauben es aber selbst sehr oft).

Faulheit von Narzissten: Probleme für Narzissten 

Viele Menschen wenden sich von Narzissten, die sich so extrem Verhalten ab. Deswegen sind Narzissten dann oft auch (selbst verschuldet) einsam. Sie haben oft ein recht langweiliges und eintöniges Leben, andere sollen sie aus ihrer Sicht motivieren. Der labile Selbstwert wird durch ihr Verhalten und dem Ausnutzen anderer kurzfristig gestärkt. Sie sind manchmal sogar noch stolz drauf und prahlen mit ihrer Faulheit und Trägheit, ebenso auch, wie sie andere ausnutzen. Das macht Narzissten häufig dann auch extrem unsympathisch. 

Faulheit von Narzissten: Warum lässt man sich von faulen Narzissten ausnutzen? 

Aus welchem Grund empfindet man es als normal aber ärgert man sich trotzdem? Was kann man tun um sich nicht mehr ausnutzen zu lassen? Ich habe Tipps und am Ende meines YouTube Videos drei Fragen für Dich:

Marie

Hi, ich bin Marie, eine sport- und reisebegeisterte Expertin für das Thema Narzissmus. Mit langjähriger Erfahrung als Bloggerin und mittlerweile über insgesamt 400 Artikeln schreibe ich hier seit 2016 jeden Samstag zu den Themen Narzissmus, psychische Gesundheit, Psychologie und gesunder Selbstwert. Seit 2016 betreibe ich zudem mit viel Herzblut und Leidenschaft meinen YouTube-Kanal »Narzissmus verstehen«, der mittlerweile über 59.000 organisch gewachsene Follower hat. Darüber hinaus bin ich Autorin des Ratgebers „Die Maschen der Narzissten“, der in der vierten Auflage beim Gräfe und Unzer (GU) Verlag erschienen ist. Zudem biete ich professionelle Beratung und auch Coaching an. Alle Inhalte meines Blogs und meiner weiteren Plattformen sind urheberrechtlich geschützt. 🫶 Marie
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